Dobermann: Steckbrief, Charakter, Wesen, Haltung, Gesundheit & Besonderheiten
09.09.2023 | von Viva KleinanzeigenEr ist friedlich, loyal, treu, wachsam und intelligent – und doch eilt sein Ruf ihm voraus. Oft wird der Dobermann vor allem mit einem aggressiven und territorialen Verhalten assoziiert. Dass es sich bei dem Dobermann eigentlich um eine der intelligentesten Hunderassen handelt, wissen viele nicht. Obwohl der Dobi vor allem ein Diensthund ist, kann er auch in Familien gehalten werden – vorausgesetzt der Hund wird konsequent erzogen und frühzeitig sozialisiert.
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Dobermann-Steckbrief
Rasse: | Dobermann |
FCI-Standard: | FCI Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer) |
Herkunft: | Deutschland |
Felllänge: | kurz |
Fellfarben: | Braun oder Schwarz mit rostrotem Brand |
Gewicht: | 32 – 45 Kilogramm |
Größe: | Rüde 68 – 72 cm, Hündin 63 – 68 cm |
Lebenserwartung: | normalerweise 10 - 13 Jahre, leider aufgrund von Krankheit oft nur bis zu 7 Jahre |
Bewegungsdrang: | hoch |
Platzbedarf: | hoch |
Pflegeaufwand: | gering |
Charakterzüge: | friedlich, anhänglich, arbeitsfreudig, mutig, sensibel, territorial, selbstsicher, entschlossen, wachsam |
Herkunft des Dobermanns
Der Ursprung des Dobermanns geht auf Friedrich Louis Dobermann, einem Hundefänger aus Thüringen, und damit auf die Zeit zwischen 1834 und 1894 zurück. Als städtischer Hundefänger hatte Friedrich Dobermann das Recht, streunende Hunde einzufangen und – sofern kein Besitzer gefunden werden konnte – zu töten. Man sagt, dass er bei seiner Arbeit mutige, wachsame und scharfe Hunde verschonte, sie paarte und züchtete.
Nach dem Tod von Friedrich Dobermann führte Otto Göller die Züchtungen weiter und etablierte den Dobermann als Hunderasse.
So entstand eine Gebrauchs-, Arbeits- und Wachhunderasse, deren Hunde damals als Hof- und Haushunde, aber auch zur Jagd von Raubwild und bei der Polizei eingesetzt wurden. Auch in beiden Weltkriegen war der Dobermann-Hund im Einsatz, unter anderem als Melde-, Minen- und Sanitätshund.
1955 wurde der Dobermann offiziell als FCI Rasse anerkannt.
Das Aussehen des Dobermanns
Der Dobermann gehört zu den großen Hunderassen. Er ist kräftig, muskulös und elegant. Seine Haltung ist stolz, sein Ausdruck entschlossen.
Das Fell des Dobermanns ist kurz, dicht, hart, glänzend – und in zwei Varianten erlaubt: Schwarz mit sauberem Brand oder Braun mit sauberem Brand. „Sauberer Brand“ meint dabei rostrote Farbflächen am Fang, den Backen, oberhalb der Augenbrauen, an der Kehle und anderen Stellen.
Bitte beachten Sie: Die Rute und Ohren des Dobermanns wurden in der Vergangenheit oft kupiert (operiert, abgeschnitten) – manchmal aus ästhetischen Gründen, manchmal auch, damit der Schutzhund im Falle eines Angriffs schlechter gepackt werden konnte. Mittlerweile ist das Kupieren verboten, Verkauf und Haltung von kupierten Dobermännern allerdings erlaubt. Möchten Sie einen Dobermann kaufen, achten Sie zum Wohl des Tieres darauf, dass weder seine Ohren noch seine Rute kupiert sind.
Charakter und Verhalten des Dobermanns
Auch wenn sein Ruf ihm vorauseilt, ist der Dobermann eine friedliche Hunderasse – sofern er richtig geführt und erzogen wird. Er ist treu und anhänglich und will am liebsten immer und überall dabei sein. Als stetiger Begleiter ist die Fellnase ungern allein und braucht eine enge Bezugsperson. Trotz ihres Temperaments sind Dobermänner sensibel und einfühlsam.
Ihr oft negativ behafteter Ruf hat allerdings einen Grund: Dobermann-Hunde haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Sie sind wachsam, begegnen Fremden misstrauisch und neigen zu territorialem Verhalten.
Was viele dennoch nicht wissen, ist, dass der Dobermann zu den intelligentesten Hunderassen der Welt gehört. Er hat eine hohe Lernfreude und gute Auffassungsgabe, ist gleichzeitig agil und stark. Aus diesen Gründen wird der Dobermann auch bei der Polizei, beim Zoll und bei der Bundeswehr eingesetzt und dient als Therapie-, Rettungs- und Blindenhund.
Übrigens: Der Rassestandard fordert ein mittleres Temperament und eine mittlere Schärfe.
Typische Charaktereigenschaften des Dobermanns:
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friedlich, treu und anhänglich – ungern allein
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wachsam mit hohem Beschützerinstinkt
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misstrauisch gegenüber Fremden
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territoriales Verhalten
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mutig
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arbeits- und lernfreudig
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extrem intelligent
Erziehung des Dobermanns
Dobermann-Hunde sind grundsätzlich lernwillig, brauchen aber eine klare und konsequente Führung – schließlich haben die Hunde einen ausgeprägten Jagdtrieb und Beschützerinstinkt.
Wichtig ist bei Dobermännern vor allem, dass sie schon im Welpenalter souverän erzogen werden. Besonders in der Pubertät brauchen die Hunde eine starke Führung, denn in dieser Zeit setzt ihr starker Beschützerinstinkt ein – und muss mit viel Übung, Geduld und Konsequenz angepasst werden.
Auch der frühe Kontakt zu anderen Hunden ist sinnvoll, damit der Dobermann gut sozialisiert wird. Besitzer sollten am besten eine Hundeschule besuchen. So hat der Dobi-Welpe schon in frühen Jahren viel Kontakt zu anderen Hunden und lernt, sich richtig zu verhalten.
Bitte beachten Sie: Ungefähr mit einem Jahr ist der Dobermann ausgewachsen. Fehler in der früheren Erziehung sind ab diesem Zeitpunkt nur schwer zu korrigieren. Achten Sie daher von Anfang an auf eine konsequente und liebevolle Erziehung.
Haltung und Pflege eines Dobermanns
Der Dobermann ist ungern allein und am liebsten jederzeit an der Seite einer engen Bezugsperson. Er braucht vergleichsweise viel Platz und wohnt daher am liebsten in einem Haus mit großem Garten. Kleine Stadtwohnungen sind schon allein aufgrund seiner Körpergröße eher ungünstig.
Ganz wichtig ist außerdem: Der Dobermann muss körperlich ausgelastet und geistig gefordert werden. Für eine ausreichende körperliche Beschäftigung sind lange Spaziergänge sinnvoll, auch fürs Mitführen beim Fahrradfahren lässt sich der Dobi gern begeistern, genau wie für andere Hundesportarten, zum Beispiel Agility oder Obedience. Diese Beschäftigungen helfen dabei, den Dobi körperlich und kognitiv zu fordern.
Das Fell des Dobermanns ist pflegeleicht. Besitzer sollten allerdings beachten, dass der Dobermann keine Unterwolle hat und deshalb im Winter kälteempfindlich ist.
Gesundheit des Dobermanns
Dobermann-Hunde sind leider recht anfällig für Krankheiten und leiden häufig unter der sogenannten Dilatative Kardiomyopathie (DCM), auch als Dobermann-Kardiomyopathie bekannt. Dabei handelt es sich um eine Herzinsuffizienz, an der fast jeder zweite Dobermann bis zu einem Alter von acht Jahren erkrankt. Die betroffenen Tiere sterben in der Regel im ersten Jahr nach der Diagnosestellung an einem plötzlichen Herztod. Leider ist DCM vererbbar und führt dazu, dass die eigentlich hohe Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren oft in der Realität nur bei ungefähr 7 Jahren liegt.
Eine ebenfalls häufig auftretende Krankheit: das Kongenitale Vestibularsyndrom. Dabei handelt es sich um eine Erbkrankheit des Innenohrs, die Gleichgewichtsstörungen und Taubheit zur Folge hat.
Auch das „Wobbler-Syndrom“ tritt bei Dobi-Hunden häufig auf: Dabei handelt es sich um eine krankhafte Veränderung der Halswirbelsäule, wodurch der Rücken unbeweglich wird und der Bewegungsablauf der Tiere zu schwanken beginnt. Meist tritt die Krankheit mit sechs oder sieben Jahren auf.
Hinzu kommt, dass Dobermann-Hunde aufgrund ihrer Größe oft unter einer Hüftgelenk-Dysplasie leiden.
Besonderheiten des Dobermanns
Friert im Winter
Der Dobermann hat keine Unterwolle und friert daher im Winter schnell. Bei kalten Temperaturen sollte der Dobermann daher einen Mantel tragen.
Zahl der Dobermann-Hunde nimmt ab
Die Anzahl der Dobermann-Hunde geht laut Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) zurück.
Eine von zehn offiziell anerkannten Diensthunderassen
Der Dobermann fühlt sich in privaten Haushalten wohl, ist aber vor allem ein Gebrauchs- beziehungsweise Diensthund bei der Polizei, beim Zoll und der Bundeswehr und als solcher offiziell anerkannt.
Zu wem passt ein Dobermann?
Zu erfahrenen Hundehaltern
Der Dobermann ist kein Anfängerhund. Stattdessen braucht er einen Besitzer, der weiß, wie man einen Hund erzieht und führt. Wichtig ist, dass Dobi-Besitzer eine natürliche Autorität ausstrahlen.
Ideal als Dienst- und Gebrauchshund
Dobermann-Hunde sind ideal für die Ausbildung bei der Polizei, beim Zoll oder der Bundeswehr, denn sie brauchen körperliche und geistige Auslastung und bringen von Natur aus die passenden Eigenschaften für die Arbeit als Diensthund mit.
Ideal für Singles
Der Dobermann wird manchmal auch als „Einmannhund“ beschrieben. Heißt: Er sucht vor allem die Bindung zu einer Bezugsperson.
Dobermann kaufen: Dobermann-Welpen und ausgewachsene Dobermann-Hunde kaufen
Im Tiermarkt von Viva Kleinanzeigen finden Sie eine große Auswahl an erwachsenen Dobermann-Hunden und Dobermann-Welpen. Bitte beachten Sie, dass die Hunde einen erfahrenen Besitzer brauchen und für Anfänger ungeeignet sind. Sie haben bereits Erfahrung mit Hunden – im besten Fall sogar mit der Dobermann-Rasse? Dann stöbern Sie im Hundemarkt nach einem Dobi, der zu Ihnen passt. Dank der Online-Inserate können Sie sich ganz einfach einen ersten Eindruck über Aussehen, Charakter und Wesen des angebotenen Dobermanns verschaffen.
Häufig gestellte Fragen zum Dobermann
Wann ist ein Dobermann ausgewachsen?
Dobermänner sind mit ungefähr 12 bis 18 Monaten so weit ausgewachsen, dass nur noch Kopf und Brustkorb wachsen. Mit 3 Jahren ist der Dobi vollständig ausgewachsen.
Wie alt werden Dobermann-Hunde?
Eigentlich haben Dobermann-Hunde eine Lebenserwartung von 10 bis 13 Jahren. Leider haben sich in der Dobermann-Population aber einige erbliche Veranlagungen durchgesetzt, die dazu führen, dass jeder zweite Dobermann an DCM leidet – einer tödlichen Herzkrankheit, bei denen die Hunde meist im ersten Jahr der Diagnose an einem plötzlichen Herztod sterben.
Die Anfälligkeit für Krankheiten ist leider auf langjährige Versäumnisse in der Zucht zurückzuführen.
Ist ein Dobermann aggressiv?
Nein, der Dobermann ist kein aggressiver Kampfhund – vorausgesetzt er wird gut sozialisiert und artgerecht gehalten. Bitte beachten Sie, dass er in Brandenburg ein Listenhund ist – hier also als gefährlicher Hund gilt, solange der Besitzer nicht das Gegenteil bei den Behörden nachweist.
Wie gefährlich ist ein Dobermann-Hund?
Sein Ruf eilt ihm leider voraus. Insgesamt ist der Dobermann laut Rassestandard eine friedliche Rasse.
Ist der Dobermann ein Familienhund?
Grundsätzlich kann ein Dobermann auch als Familienhund gehalten werden. Er zählt allerdings nicht zu den klassischen Familienhunden und sollte mit kleinen Kindern auch nicht alleine bleiben.
Sie suchen einen Familienhund? Welche Rassen sich eignen, erfahren Sie in unserem Beitrag zum Thema Familienhunde.
Ist ein Dobermann ein guter Anfängerhund?
Nein, der Dobermann ist kein Anfängerhund. Er braucht einen Besitzer, der bereits Erfahrung in der Erziehung und Haltung von Hunden hat.
Wie lange muss man mit dem Dobermann Gassi gehen?
Dobermann-Hunde brauchen mindestens zwei Stunden Auslauf am Tag. Am besten gehen Sie mit dem Hund ungefähr dreimal am Tag raus und sorgen so dafür, dass der Hund ausreichend körperlich ausgelastet ist.
Sind Dobermänner schwer erziehbar?
Ja, die Erziehung eines Dobermanns ist vergleichsweise schwer und braucht viel Konsequenz.
Sind Dobermänner anfällig für Krankheiten?
Leider ja – vor allem für die sogenannte Dobermann-Kardiomyopathie, von der durchschnittlich jeder zweite Dobermann bis zu einem Alter von acht Jahren betroffen ist.