Belgischer Schäferhund: Steckbrief, Charakter, Wesen, Haltung, Gesundheit & Besonderheiten
10.04.2023 | von Viva KleinanzeigenDer Belgische Schäferhund ist kleiner und schmaler als die deutschen Vertreter der Rasse, wodurch die Vierbeiner eleganter aussehen und außerdem agiler und reaktionsschneller sind. Auch die Rassehunde aus Belgien sind wachsam und haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Das Besondere an ihnen: Sie sind sehr empfindsam und brauchen neben körperlicher und geistiger Beschäftigung auch viel Liebe und Zuneigung.
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Steckbrief des Belgischen Schäferhundes
Rasse: | Belgischer Schäferhund |
FCI-Standard: | FCI Gruppe 1 (Hüte- und Treibehunde) |
Herkunft: | Belgien |
Felllänge: | kurz, lang oder rauhaar |
Fellfarben: | Schwarz, Blau/Silber, Rehfarben |
Gewicht: | Rüde 25 – 30 kg, Hündin 20 – 25 kg |
Größe: | Rüde 62 cm, Hündin 58 cm |
Lebenserwartung: | 10 – 14 Jahre |
Bewegungsdrang: | hoch |
Platzbedarf: | hoch |
Pflegeaufwand: | gering |
Charakterzüge: | aktiv, lebhaft, aufmerksam, mutig, sensibel, intelligent, wachsam, agil, verspielt, temperamentvoll, energiegeladen |
Herkunft des Belgischen Schäferhundes
Wie der Name verrät, hat der Belgische Schäferhund seinen Ursprung in Belgien, ungefähr Ende des 19. Jahrhunderts. Damals waren die Hunde als Hüte-, Wach- und Arbeithunde bei Schäfern und Bauern im Einsatz. Ungefähr 1891 bereitete Adolphe Reul, ein Professor an der Belgischen Schule für Veterinärwissenschaften, die Grundlage für den Rassestandard. 1892 wurde der Rassestandard festgelegt.
Erlaubt waren damals drei Fellvarianten:
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Kurzhaar-Belgische-Schäferhunde: Sie werden auch „Malinois“ genannt. Ihr Fell ist kurz, fahlgelben bis hellgraubraun, meistens mit schwarzer Wolkung. Im Gesicht haben die Vierbeiner oft eine schwarze Maske (Malis).
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Langhaar-Belgische-Schäferhunde: Dazu gehören die Tervuren und Groenendaels. Ihr Fell ist lang.
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Rauhaar-Belgische-Schäferhunde: Sie werden auch „Laekenois“ genannt. Ihr Fell ist rau und fallfarben. Die Laekenois gehören zur ursprünglichsten Art der Belgischen Schäferhunde. Mittlerweile sind sie allerdings die seltensten Vertreter.
Mit der zunehmenden Verbreitung der Rasse entwickelten sich auch zwei Zuchtlinien:
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Show-Linie (auch Schönheitslinie genannt)
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Work-Linie (auch Arbeitslinie genannt)
Das Problem: Belgische Schäferhunde sind in ihrem Ursprung schon immer Arbeitshunde – und eben keine Schönheitshunde.
Das Aussehen des Belgischen Schäferhundes
Im Vergleich zu den Deutschen Schäferhunden ist der Belgische Schäferhund kleiner und schmaler, sein Körperbau ist fast quadratisch und sehr muskulös. Dadurch wirken die Rassehunde eleganter als ihre deutschen Vertreter. Seine dreieckigen Ohren sind klein und hoch angesetzt, sein Hals ist länglich.
Insgesamt gibt es vier Varietäten:
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Die kurzhaarigen „Malinois“: Ihr Fell ist kurz und abgesehen von der schwarzen Maske falbfarben, also fahlgelb bis hellgraubraun mit schwarzer Wolkung. Ihre Haarspitzen sind schwarz gefärbt.
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Die langhaarigen „Tervuren“: Ihr Fell ist falbfarben-schwarz, gewolkt mit schwarzer Maske und erinnert daher an das der Malinois. Ihre Haare sind allerdings deutlich länger.
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Die langhaarigen „Groenendaels“: Ihr Fell ist lang und einfarbig schwarz. Ein kleiner weißer Brustfleck ist erlaubt.
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Die rauhaarigen „Laekenois“: Der Rauhaar-Belgische-Schäferhund ist der ursprünglichste Vertreter der Rasse, aber inzwischen auch der seltenste. Sein Fell ist kurz, falbfarben und rauhaarig.
Das Erscheinungsbild von Belgischen Schäferhunden wirkt insgesamt stolz, vor allem die langhaarigen Varianten.
Charakter und Verhalten des Belgischen Schäferhundes
Er ist ausdauernd, lernwillig und zu jeder Zeit mutig und furchtlos. Seinen Ursprung als Hütehund merkt man dem Belgischen Schäferhund auch heute noch an: Er ist wachsam, hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt und verteidigt sein Herrchen oder Frauchen immer und überall.
Belgische Schäferhunde sind aktiv und lebhaft. Aufgrund ihres schmaleren Körpers sind Belgische Schäferhunde schneller, agiler, wendiger und reaktionsschneller als die Deutschen Schäferhunde – und daher auch beliebte Sporthunde.
Die Rassehunde brauchen insgesamt also ausreichend körperliche Beschäftigung, wollen aber vor allem auch geistig gefördert werden. Grundsätzlich gilt: Belgische Schäferhunde brauchen eine sinnvolle Aufgabe. Insgesamt ist und bleibt der Belgische Schäferhund ein Arbeitshund und bringt beste Voraussetzungen mit, um als Wach- und Schutzhund oder Rettungshund zu arbeiten.
Auch wenn Belgische Schäferhunde kleine Energiebündel mit viel Temperament sind, brauchen sie viel Zuneigung von ihrem Herrchen und Frauchen. Auspowernde Aktivitäten gehören also genau wie ausgiebige Schmuseeinheiten zum Alltag mit den Tieren.
Gewusst: Belgische Schäferhunde neigen teilweise auch zu Eifersucht. Sie sind treue Begleiter und folgen ihrem Herrchen oder Frauchen gerne auf Schritt und Tritt.
Typische Charaktereigenschaften des Belgischen Schäferhundes:
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mutig und furchtlos
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selbstsicher
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temperamentvoll
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arbeitswillig und lernfreudig
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ausdauernd
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anhänglich
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manchmal eifersüchtig
Erziehung eines Belgischen Schäferhundes
Eine gute Erziehung und frühzeitige Sozialisation sind wichtig, damit der Belgische Schäferhund im Erwachsenenalter gut mit Mensch und Tier kann. Besitzer sollten sich vor allem darauf fokussieren, das Temperament des Belgischen Schäferhundes zu bändigen.
Grundsätzlich ist der Rassehund intelligent und lernwillig, braucht allerdings eine starke Führung. Da die Vierbeiner ziemlich empfindsam sind, muss die Erziehung konsequent, aber vor allem liebevoll sein. Zeit, Geduld und Liebe sind ebenso wichtig bei der Erziehung wie Konsequenz und Strenge.
Bitte beachten Sie: Eine übertriebene Strenge und Härte in der Erziehung des Belgischen Schäferhundes führt meist nicht zum gewünschten Erfolg.
Haltung eines Belgischen Schäferhundes
Der Belgische Schäferhund braucht Beschäftigung – denn er ist ein echter Arbeitshund. Um den Vierbeiner körperlich auszulasten, sind lange Spaziergänge und Hundesport sinnvoll.
Für die Haltung in der Stadt und in Wohnungen ist der Belgische Schäferhund ungeeignet. Er braucht Platz und ausreichend Auslauf – und lebt daher am liebsten in einem Haus mit großem Garten.
Pflege eines Belgischen Schäferhundes
Im Vergleich zu anderen Hunderassen ist die Fellpflege des Belgischen Schäferhundes unkompliziert: Während die langhaarigen Typen mehrmals pro Woche gebürstet werden sollten, reicht es bei Malinois und Laekenois aus, das Fell einmal pro Woche zu bürsten. Der Belgische Schäferhund wechselt zweimal im Jahr sein Fell. Dann muss die Fellpflege etwas intensiviert werden.
Wie bei allen Hunderassen sollten Augen, Ohren und Pfoten regelmäßig geprüft werden, um Entzündungen vorzubeugen.
Gesundheit des Belgischen Schäferhundes
Der Belgische Schäferhund ist im Vergleich zu anderen Schäferhunderassen robuster und weniger krankheitsanfällig. Grund für die wenigen rassespezifischen Krankheiten ist ihre noch recht geringe Verbreitung.
Obwohl sie kaum Dispositionen für rassespezifische Erkrankungen haben, treten in manchen Fällen Hüftgelenksdysplasie, Epilepsie, Grauer Star (Katarakt) oder Pigmentstörungen (Vitiligo) auf.
Besonderheiten des Belgischen Schäferhundes
Bei der Polizei und beim Militär im Einsatz
Aufgrund ihrer Eigenschaften werden Belgische Schäferhunde häufig bei der Polizei und beim Militär eingesetzt.
Übrigens: Ihr berühmtester Vertreter ist der Belgische Schäferhund „Cairo“, der 2011 den Navy Seals dabei half, den Terroristen Osama bin Laden aufzuspüren.
Empfindsame, verschmuste Arbeitshunde
Auch wenn der Belgische Schäferhund ein echter Arbeitshund ist, braucht er viel Liebe und Zuneigung, denn er gehört zu den empfindsamen und sensiblen Hunderassen.
Zu wem passt ein Belgischer Schäferhund?
Ideal für aktive, sportbegeisterte und selbstsichere Menschen
Der Belgische Schäferhund braucht viel körperliche Beschäftigung und eine starke Führung. Nur wenn ihr Besitzer ihnen auf Augenhöhe begegnet, sicher und erfahren ist, gelingt die Erziehung des Belgischen Schäferhundes.
Viel Zeit und Lust, sich mit dem Hund zu beschäftigen, sind Voraussetzung für die Haltung eines Belgischen Schäferhundes.
Ideal als Diensthund
Der Belgische Schäferhund ist – genau wie der Deutsche Schäferhund – ein idealer Diensthund: Er ist wachsam, aktiv, ausdauernd, nervenstark, robust, agil und reaktionsschnell.
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Häufig gestellte Fragen zum Belgischen Schäferhund
Was ist ein Malinois?
Der Malinois ist die kurzhaarige Version des Belgischen Schäferhundes. Sein Fell ist falbfarben mit schwarzer Wolkung, seine Haarspitzen sind schwarz gefärbt.
Was ist ein Tervuren?
Der Tervuren ist einer von zwei langhaarigen Versionen des Belgischen Schäferhundes. Sein Fell ist fallfarben-schwarz, gewolkt und mit schwarzer Maske.
Was ist ein Groenendaels?
Der Groenendaels ist einer von zwei langhaarigen Versionen des Belgischen Schäferhundes. Das Besondere: Das Fell des Groenendaels ist einfarbig schwarz, wobei ein kleiner Brustfleck erlaubt ist.
Was ist ein Laekenois?
Der Laekenois ist die Rauhaar-Version vom Belgischen Schäferhund und der ursprünglichste, aber inzwischen auch der seltenste Vertreter.
Wann ist ein Belgischer Schäferhund ausgewachsen?
Belgische Schäferhunde sind mit eineinhalb Jahren bis zwei Jahren körperlich ausgewachsen, brauchen allerdings recht lange, bis sie ihre mentale Reife erreicht haben. In der Regel sind sie erst mit 3 Jahren ausgewachsen.
Wie alt werden Belgische Schäferhunde?
Belgische Schäferhunde haben eine Lebenswartung von 10 bis 14 Jahren. Anders als ihre deutschen Vertreter sind die Vierbeiner robust und weniger anfällig für Krankheiten.
Ist ein Belgischer Schäferhund aggressiv?
Nein, Belgische Schäferhunde sind nicht von Grund auf aggressiv. Sie neigen allerdings zu aggressivem Verhalten, wenn sie nicht ausgelastet sind – das gilt sowohl körperlich als auch geistig.
Ist der Belgische Schäferhund ein Listenhund?
In manchen Ländern wird der Belgische Schäferhund als Listenhund geführt – gilt dort also per Gesetz als potenziell gefährlich.
Ist ein Belgischer Schäferhund ein Familienhund?
Gut erzogen und frühzeitig sozialisiert, ist der Belgische Schäferhund ein treuer, friedlicher und anhänglicher Begleiter. Vierbeiner dieser Rasse sind lebhaft und aktiv, aber ebenso verspielt und verschmust – und daher auch als Familienhunde gut geeignet.
Mehr Rassen, die ideale Familienhunde sind, finden Sie in unserem Ratgeber.
Ist ein Belgische Schäferhund ein Anfängerhund?
Nein, der Belgische Schäferhund braucht einen erfahrenen, sicheren und starken Besitzer. Die Hunde lassen sich zwar recht einfach erziehen, brauchen aber trotzdem ein Herrchen oder Frauchen, das bereits Erfahrung in der Haltung und Erziehung von Hunden hat.
Wie lange muss man mit dem Belgischen Schäferhund Gassi gehen?
Belgische Schäferhunde brauchen ungefähr ein bis zwei Stunden am Tag Auslauf, um sich richtig auszupowern. Während der Spaziergänge sollten Besitzer auch anspruchsvolle Intelligenzspiele durchführen, um den Vierbeiner geistig zu fordern.
Ist der Belgische Schäferhund leicht zu erziehen?
Ja, die Erziehung des Belgischen Schäferhundes ist recht einfach, denn die Hunde sind intelligent und lernfreudig. Allerdings brauen Besitzer bereits Erfahrung in der Erziehung von Hunden, denn der Belgische Schäferhund ist temperamentvoll.