Berner Sennenhund: Steckbrief, Charakter, Wesen, Pflege, Gesundheit & Besonderheiten
27.09.2023 | von Viva Kleinanzeigen„Dürrbächler“, „Vieräugler“ oder „Gelbbäcker“: Der Berner Sennenhund punktet mit seinem imposanten Aussehen, seinen sozialen Fähigkeiten und seiner unkomplizierten Art. Obwohl er im Ursprung ein Arbeitshund ist, ist der Bernersennen extrem menschenbezogen, friedlich, ruhig und gelassen – und deshalb der ideale Familienhund. Zwar lieben die Vierbeiner Bewegung, sind für (schnelle) Hundesportarten aber ungeeignet.
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Der Steckbrief vom Berner Sennenhund
Rasse: | Berner Sennenhund |
FCI-Standard: | FCI Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer), Sektion 3 „Schweizer Sennenhunde“ |
Herkunft: | Schweiz, Kanton Bern |
Felllänge: | lang |
Fellfarben: | dreifarbig (Schwarz, Weiß, Braunrot) |
Gewicht: | Rüden 35 – 55 cm, Hündin 30 – 50 cm |
Größe: | Rüden 64 – 70 cm, Hündin 58 – 66 cm |
Lebenserwartung: | 6 – 8 Jahre |
Bewegungsdrang: | hoch |
Platzbedarf: | hoch |
Pflegeaufwand: | hoch |
Charakterzüge: | gelassen, aufmerksam, freundlich, aufgeschlossen, treu, anhänglich, intelligent, ruhig |
Herkunft des Berner Sennenhundes
Der Berner Sennenhund hat seinen Ursprung in der Schweiz, genauer gesagt in Bern. Der kräftige und muskulöse Hund stammt wahrscheinlich von den Molossern und Mastiffs ab und diente damals als Bauernhofhund. Seine Aufgabe war es, das Vieh zu treiben und die Wagen zu ziehen.
Dass die Hunde in der Schweiz auch als „Dürrbächler“ bekannt sind, hat einen Grund: Die Vierbeiner waren nämlich im Ort Dürrbach und dem dortigen Wirtshaus zu Hause. Da sowohl Dorfbewohner als auch Reisende und Kaufleute damals das Dürrbach-Wirtshaus besuchten, wurden die Hunde immer bekannter – und 1902 zum ersten Mal auf einer Hundeschau gezeigt. Ab diesem Zeitpunkt stieg das Interesse an der Hunderasse stark an. Nur 5 Jahre später würde der „Schweizer Dürrbach Club“ gegründet und so der Grundstein für die Rasse gelegt. Kurz danach wurde der „Dürrbächler“ in „Berner Sennenhund“ umbenannt – einerseits weil der Name eingängiger ist, andererseits weil das seine Verwandtschaft mit dem Schweizer Sennenhund unterstreicht.
Gewusst: Neben dem Berner Sennenhund gibt es noch drei weitere Schweizer Sennenhunde (Große Schweizer Sennenhund, Appenzeller Sennenhund, Entlebucher Sennenhund).
Das Aussehen des Berner Sennenhundes
Der Berner Sennenhund ist ein mittelgroßer bis großer Hund mit langem Fell, das meist glatt und maximal leicht gewellt ist. Das lange Fell schützt den Hund zuverlässig vor Kälte und unterscheidet ihn optisch von den anderen drei Schweizer Sennenhunden.
Das Hauptmerkmal des Berner Sennenhundes ist aber sein dreifarbiges Fell: Um Rumpf, Hals, Kopf und Rute trägt der Vierbeiner eine Art schwarzen Mantel. Seine Brust, seine Pfoten und seine Rutenspitze sind typischerweise weiß, wobei die symmetrische Blesse schon an der Stirn ansetzt und sich in Richtung Schnauze verbreitet. Auch die braunroten Abzeichen an den Backen, Augen und den Läufen sind rassetypisch.
Seine braunroten Flecken über den Augen sind der Grund, warum der Hund auch als „Vieräugler“ bekannt ist, seine braunroten Backen der Grund für seine Bezeichnung als „Gelbbäckler“.
Charakter und Verhalten des Berner Sennenhundes
Berner Sennenhunde sind menschenbezogen, freundlich und lieb, ruhig und gelassen. Sie sind aktiv und verspielt, genießen aber auch die Zuwendung von Herrchen oder Frauchen.
Insgesamt sind Berner Sennenhunde auch für ihr Selbstbewusstsein bekannt. Sie haben einen ausgeprägten Wachtrieb, reagieren auf starke Umweltreize aber gelassen und nie aggressiv. Anders als viele andere Hunde haben sie keinen Jagdtrieb und können daher auch gut ohne Leine laufen.
Klar ist: Auch wenn der Berner Sennenhund im Ursprung ein Arbeitshund ist, sind seine sozialen Fähigkeiten das Besondere an ihm.
Typische Charaktereigenschaften von Berner Sennenhunden:
-
freundlich und friedlich
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ruhig und entspannt
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wachsam, aber nie aggressiv
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loyal und anhänglich
Erziehung des Berner Sennenhundes
Der Berner Sennenhund ist selbstbewusst, arbeitswillig und intelligent. Auch wenn man den Hunden nachsagt, dass sie hin und wieder stur sind, lassen sie sich insgesamt leicht erziehen und gut ausbilden – sogar für den Zughundesport, die Rettungshundearbeit, Fährtensuche oder als Therapiehund.
Für eine gute Erziehung ist es wichtig, dass die Hunde die geltenden Regeln von klein auf lernen. Besitzer sollten diese Regeln klar kommunizieren, konsequent bleiben und den Hund motivieren und belohnen.
Haltung von Berner Sennenhunden
Berner Sennenhunde brauchen viel Platz. Sie fühlen sich daher vor allem in einem Haus mit großem Garten wohl. Dabei gilt: Je größer der Auslauf, desto besser. Kleinere Wohnungen in der Stadt sind für die Vierbeiner eher ungeeignet. Bitte beachten Sie auch, dass die Hunde aufgrund ihres Risikos für Gelenkprobleme am besten keine Treppen laufen.
Im Alltag sollten die Hunde viel Auslauf und Beschäftigung haben. Das heißt: Sie sollten sowohl körperlich als auch geistig gefördert werden, wobei sie für schnelle und abrupte Hundesportarten nicht geeignet sind (z. B. Agility).
Wer ausreichend Zeit hat, kann den Vierbeiner auch ausbilden. Die intelligenten Fellnasen eignen sich für den Zughundesport, für die Rettungshundearbeit oder die Fährtensuche.
Pflege von Berner Sennenhunden
Das Fell von Berner Sennenhunden benötigt vergleichsweise viel Pflege und sollte ungefähr zwei bis drei Mal pro Woche gebürstet werden. Das regelmäßige Bürsten hilft, Verfilzungen im Fell zu vermeiden, den Glanz zu erhalten und stärkt außerdem die Beziehung zwischen Hund und Besitzer. Während das Fellwechsels sollte die Fellpflege noch einmal intensiviert werden.
Wie bei allen Hunden sollten auch die Augen, Ohren, Krallen, Haut, Ballen, Maul und Zähne des Berner Sennenhundes regelmäßig überprüft werden. Dabei können Besitzer auch Veränderungen wahrnehmen und mögliche Anzeichen für Krebs frühzeitig erkennen.
Bitte beachten Sie: Die regelmäßige Pflege und Kontrolle von Berner Sennenhunden ist aufgrund ihrer Anfälligkeit für verschiedene Erkrankungen besonders wichtig.
Gesundheit von Berner Sennenhunden
Berner Sennenhunde sind anfällig für Krankheiten und haben daher meist nur eine Lebenserwartung von 6 bis 8 Jahren – obwohl für die Zucht von Berner Sennenhunden inzwischen strenge Regeln gelten.
Die Hunde leiden aufgrund ihrer Größe leider oft unter Gelenkproblemen (Hüftgelenks- oder Ellbogendysplasie). Insbesondere im Welpenalter ist es daher wichtig, dass die Gelenke geschont werden und die kleinen Fellnasen zum Beispiel keine Treppen laufen.
Auch das Risiko für eine Nieren- und Krebserkrankung, eine degenerative Myelopathie (neurologische Erkrankung, die das Rückenmark zerstört) sowie Meningitis-Arteriitis (entzündliche Erkrankung des Rückenmarks) ist bei Berner Sennenhunde vergleichsweise hoch.
Bitte beachten Sie auch: Die Hunde neigen zu Übergewicht. Eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung schützen den Hund vor Übergewicht und außerdem vor Gelenkproblemen.
Besonderheiten des Berner Sennenhunds
Hitzeempfindliche Hunde, die den Winter mögen und Schnee lieben
Aufgrund ihres dichten und langen Haarkleides machen heißen Sommer dem Berner Sennenhund zu schaffen. Bei kalten Temperaturen fühlen sich die Hunde hingegen wohl.
Sollten nicht in Wohnungen ohne Aufzug gehalten werden
Berner Sennenhund neigen zu Gelenkproblemen. Etagenwohnungen ohne Aufzug sind für die Hunde daher ungeeignet.
Der einzige langhaarige Sennenhund
Der Berner Sennenhund ist einer von vier Sennenhund-Rasse, aber der einzige mit langem Fell.
Kaum bis gar keinen Jagdtrieb
Im Gegensatz zu vielen anderen Hunden haben Berner Sennenhunde keinen Jagdtrieb, was sie für die Haltung als Familienhund extrem gut eignet.
Vergleichsweise geringe Lebenserwartung
Trotz strenger Zuchtvorschriften haben Berner Sennenhunde eine vergleichsweise geringe Lebenserwartung. Manche Vierbeiner werden nur 6 Jahre, wohingegen andere die Hunde anderer Rassen teilweise bis zu 15 Jahren alt werden.
Zu wem passt ein Berner Sennenhund?
Ideal für Familien
Berner Sennenhund sind tolle Familienhunde wenn sie frühzeitig sozialisiert und gut erzogen sind.
Sie mögen Kinder, sind verspielt und Menschen gegenüber aufgeschlossen und haben eine hohe Reizschwelle. Auch bei lauten, tobenden oder schreienden Kindern bleiben die Vierbeiner ruhig und gelassen.
Geeignet für Anfänger
Berner Sennenhunde sind leicht erziehbar, ruhig und gelassen und damit insgesamt für Anfänger geeignet. Unerfahrene Besitzer sollten allerdings beachten, dass die Vierbeiner ausreichend körperliche und geistige Beschäftigung benötigen.
Berner-Sennenhund-Welpen und ausgewachsene Berner Sennenhunde kaufen
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Häufig gestellte Fragen zum Berner Sennenhund
Wann ist ein Berner Sennenhund ausgewachsen?
Berner Sennenhunde wachsen schnell und sind bereits mit 12 bis 18 Monaten ausgewachsen. Aus den kleinen Welpen werden also schnell große Hunde.
Wie alt werden Berner Sennenhund?
Berner Sennenhunde haben eine Lebenserwartung von 6 bis 8 Jahren. Leider sind die Vierbeiner anfällig für Krankheiten und haben deshalb im Vergleich zu anderen Hunden eine geringe Lebenserwartung.
Wie viel Beschäftigung braucht ein Berner Sennenhund?
Berner Sennenhunde sind arbeitswillig und gerne in Bewegung. Sie lieben lange Spaziergänge, sind allerdings für abrupte Sportarten wie Agility ungeeignet. Der Grund: Solche schnellen Sportarten erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Gelenkproblemen.
Bitte beachten Sie auch: Die Hunde sollten im Sommer nur wenig körperlich beansprucht werden. Aufgrund ihres langen Fells sind die Vierbeiner nämlich hitzeempfindlich und genießen bei heißen Temperaturen lieber an einem schattigen Platz.
Ist ein Berner Sennenhund leicht erziehbar?
Ja, die Hunde sind leicht erziehbar – auch wenn man ihnen nachsagt, dass sie hin und wieder auch stur sein können. Erzieht man die Vierbeiner mit der nötigen Konsequenz, viel Liebe und Geduld zeigen sie sich lernwillig.
Ist ein Berner Sennenhund als Familienhund geeignet?
Berner Sennenhund sind ideale Familienhunde: Sie sind freundlich, ruhig und gelassen, gerne draußen, aber ebenso verschmust. Sie mögen Kinder, sind verspielt, intelligent und niemals aggressiv – bringen also all das mit, was ein Familienhund mitbringen sollte.
Ist ein Berner Sennenhund ein Anfängerhund?
Ja, Berner Sennenhund sind auch für Anfänger geeignet. Wichtig ist allerdings eine frühe Erziehung und Sozialisation der Hunde. Klare Regeln, konsequentes Verhalten und viel Liebe und Geduld sind die besten Voraussetzungen für einen friedlichen und freundlichen Begleiter.
Wie viel Auslauf braucht ein Berner Sennenhund am Tag?
Berner Sennenhund genießen es, in der Natur zu sein. Sie sind gerne in Bewegung, allerdings für schnelle und abrupte Hundesportarten ungeeignet. Wer einen Berner Sennenhund halten möchte, sollte mindestens eineinhalb bis zwei Stunden pro Tag mit dem Hund spazieren gehen. Planen Sie außerdem ausreichend geistige Beschäftigung ein.
Was spricht gegen einen Berner Sennenhund?
Berner Sennenhund sind leider anfällig für Krankheiten. So leiden die Rassehunde häufiger als andere Hunde unter Nieren- und Krebserkrankungen oder Gelenkproblemen. Leider führt diese Anfälligkeit auch zu einer insgesamt geringeren Lebenserwartung.
Sind Berner Sennenhunde Kläffer?
Nein, Berner Sennenhunde sind keine Kläffer, allerdings wachsame Hunde. Fremden Personen gegenüber begegnen sie oft freundlich und friedlich, bellen aber auch, um Besucher anzukündigen. Anders als klassische „Kläffer“ beruhigen sich die Hunde schnell wieder.
Gibt es auch kurzhaarige Berner Sennenhunde?
Nein, einen kurzhaarigen Berner Sennenhund gibt es nicht. Bei einem solchen Vierbeiner handelt es sich entweder um einen geschorenen Berner Sennenhund oder um einen großen Schweizer Sennenhund.