Mastiff: Steckbrief, Charakter, Wesen, Haltung, Pflege, Gesundheit & Besonderheiten
30.01.2023 | von Viva KleinanzeigenDer Mastiff, auch als „Old English Mastiff“ bekannt, wirkt auf viele Menschen aufgrund seiner Größe furchteinflößend. Was die meisten allerdings nicht wissen: Hinter dem riesigen, massigen Vierbeiner steckt ein sanfter, geduldiger und ruhiger Hund, der sogar als Therapiehund eingesetzt wird.
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Mastiff-Steckbrief
Rasse: | Mastiff |
FCI-Standard: | FCI Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer) |
Herkunft: | Großbritannien |
Felllänge: | kurz |
Fellfarben: | Stromung, Apricot, Falb, Rehfarbe |
Gewicht: | Rüden 73 – 100 kg, Hündinnen 54 – 77 kg |
Größe: | Rüden 70 – 91 cm, Hündinnen 70 – 91cm |
Lebenserwartung: | 6 – 12 Jahre |
Bewegungsdrang: | gering |
Platzbedarf: | hoch |
Pflegeaufwand: | gering |
Charakterzüge: | ruhig, gelassen, anhänglich, intelligent, mutig, wachsam, freundlich, gutmütig, sozial |
Herkunft des Mastiffs
Der Mastiff stammt von den Molosser-Hunden ab und hat damit eine lange Herkunftsgeschichte, die bis in die Antike zurückreicht.
Im Ursprung sind Mastiffs also Kriegs- und Jagdhunde. Die Reinzucht der Vierbeiner fand erstmals ungefähr im 19. Jahrhundert in England statt. Damals dienten die Fellnasen als Wach- und Schutzhunde – vor allem für den Hochadel. Über die Jahre entwickelte sich der Mastiff zu dem Hund, wie wir ihn heute kennen. Im Vergleich zu seinen Molosser-Vorfahren ist der heutige Mastiff deutlich größer und schwerer.
Leider wurde der Mastiff in seiner Geschichte aufgrund seiner Größe und seines Gewichts ungefähr bis zur Neuzeit in Hundekämpfen eingesetzt. Erst 1835 wurden diese Kämpfe verboten.
Nach den beiden Weltkriegen war die Hunderasse kurz vor dem Aussterben. Ein Grund war, dass die Hunde extrem viel Futter brauchten – und die Menschen sich in dieser Zeit kaum selbst ernähren konnten.
Erst 1972 wurde der erste Mastiff-Club gegründet. Mittlerweile sind Mastiffs als Pinscher und Schnauzer offiziell anerkannt, in Deutschland aber eine eher seltene Hunderasse.
Das Aussehen des Mastiffs
Was sein Aussehen angeht, erinnert der Mastiff immer noch stark an seine Vorfahren: Sein Körper ist groß und muskulös, seine Erscheinung extrem imposant.
Rassetypisch sind seine in Falten gezogene Stirn, seine faltige Schnauze und seine schwarze Maske. Auch die herabhängenden Lefzen sind eines seiner Markenzeichen.
Sein Fell ist kurz, glatt und tritt in verschiedenen Farben auf. Trotz fehlender Unterwolle ist es dicht und schützt den Hund zuverlässig vor Kälte.
Der Gesichtsausdruck des Mastiffs ist freundlich und entspannt, seine Erscheinung aufgrund seiner Größe und seines Gewichts aber imposant. So steht der Mastiff äußerlich vor allem für Kraft und Stärke.
Charakter und Verhalten des Mastiffs
Trotz ihres mächtigen Aussehens sind Mastiffs extrem gemütliche und eher zurückhaltende Vierbeiner. Sie haben eine extrem hohe Reizschwelle, verlieren nie die Fassung, sind ruhig und ausgeglichen und werden auch nie aggressiv – es sei denn, ihr Rudel oder ihr Besitzer werden bedroht. Schließlich sind die Hunde sehr menschenbezogen und loyal.
Mastiffs sind verträgliche Hunde, die sich sowohl mit anderen Tieren als auch mit Kindern verstehen und am liebsten immer in Gesellschaft sind. Im Umgang mit Menschen zeigen sie sich sehr einfühlsam und sensibel, weshalb sie nicht nur ideale Familienhunde sind, sondern auch als Therapiehunde eingesetzt werden.
Klar ist also: Der moderne Mastiff hat kaum noch etwas mit dem ursprünglichen Mastiff, der sich mit Bären anlegte, zutun. Die heutigen Vierbeiner sind zurückhaltend und ruhig, aber dennoch mutig. In England werden die Vierbeiner weiterhin als Wachhunde eingesetzt – allerdings vor allem aufgrund ihres furchteinflößenden Aussehens.
Typische Charaktereigenschaften des Mastiffs:
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freundlich und friedlich
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sozial und anhänglich
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ruhig und ausgeglichen
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mutig
Erziehung von Mastiff-Hunden
Mastiffs sind gelehrig und nur hin und wieder eigensinnig. Insgesamt ist die Erziehung vergleichsweise einfach, sofern sie bereits im Welpenalter beginnt, weshalb ein Mastiff grundsätzlich auch für Anfänger geeignet ist.
Eine konsequente Erziehung ist dennoch wichtig, um dem Mastiff seinen Weg vorzugeben. Wer die Erziehung vernachlässigt, kann später aufgrund seiner Größe und extremen Kraft ernsthafte Probleme bekommen. So muss der Mastiff zum Beispiel lernen, seine Größe und Kraft richtig einzuschätzen.
Wichtig ist bei der Erziehung vor allem, dass sie mit viel Liebe und Ruhe erfolgt, schließlich ist der Mastiff sehr harmoniesüchtig.
Haltung eines Mastiffs
Grundsätzlich ist der Mastiff eine unkomplizierte Hunderasse – leider mit einigen Besonderheiten: Mastiffs gelten in Bayern, Brandenburg, Baden-Württemberg, Hamburg und Nordrhein-Westfalen als Kampf- beziehungsweise Listenhunde – dürfen dort also nur unter bestimmten Auflagen gehalten werden. Das führt nicht nur dazu, dass Mastiffs selten sind, sondern auch mit Vorurteilen zu kämpfen haben.
Bitte beachten Sie auch, dass der Mastiff aufgrund seiner Größe viel Platz braucht. Für die Haltung in der Wohnung sind die Hunde daher weniger geeignet – auch weil sie aufgrund ihres Gewichts keine Treppen steigen sollten. Stattdessen fühlen Mastiffs sich in einem Haus mit großem Garten wohl.
Trotz ihrer Größe sind die Hunde eher gemütlich. Tägliche Spaziergänge und ein paar Schwimmeinheiten im See reichen dem Vierbeiner also völlig aus. Extreme Hundesportarten sind für den Vierbeiner hingegen ungeeignet.
Pflege eines Mastiffs
Das Fell des Mastiffs ist pflegeleicht. Wöchentliches Bürsten reicht aus, um die losen Haare zu entfernen.
Bitte beachten Sie aber, dass die Hautfalten im Gesicht des Mastiffs zu Entzündungen führen können und deshalb regelmäßig kontrolliert werden sollten. Gleiches gilt für seine Schlappohren.
Gesundheit des Mastiffs
Mastiffs sind robuste Hunde. Aufgrund ihrer Größe kommt es bei den Hunden aber leider oft zu Gelenkproblemen, weshalb viele von ihnen unter Hüft- und Ellbogendysplasie leiden.
Aufgrund ihrer Falten im Gesicht und den Schlappohren kommt es bei einigen Vierbeinern ebenfalls zu Hautentzündungen. Auch das Risiko für Augenerkrankungen ist wegen der herunterhängenden Augen vergleichsweise hoch.
Hinzu kommt: Die Hunde neigen zu Übergewicht und Magendrehungen, die immer dann entstehen können, wenn die Hunde große Portionen verschlingen. Eine gesunde Ernährung mit kleinen Portionen und ausreichend Bewegung hilft, Übergewicht und Magendrehungen vorzubeugen.
Leider entwickelte sich mit der Verbreitung des Mastiffs auch der Trend zum Gigantismus – also eine Überzüchtung des Hundes, bei der es vor allem darum ging, den Hund noch größer und massiger zu züchten. Diese Qualzucht führte dazu, dass die Lebenserwartung der Vierbeiner sank – und heute oft bei nur 6 Jahren liegt.
Vereinzelt kommt es bei Mastiffs auch zu Herzerkrankungen.
Besonderheiten des Mastiffs
Weltweit einer der größten und schwersten Hunde
Der Mastiff ist ein riesiger Hund – und das bedeutet auch: Er passt nicht in jedes Auto. Wer regelmäßige Ausflüge mit dem Hund plant, sollte das unbedingt bedenken.
Listenhunde
Obwohl der Mastiff ein gemütlicher, entspannter Vierbeiner ist, gilt er aufgrund seiner Größe und seines Gewichts in einigen Bundesländern als Listenhund. Seine potenzielle Gefahr geht tatsächlich ausschließlich von seiner Größe und der damit verbundenen Kraft aus. Anders als viele andere Hunderassen neigt der Vierbeiner nämlich nicht zu impulsivem oder aggressivem Verhalten.
Sabbert viel
Wer überlegt, einen Mastiff zu kaufen, sollte bedenken, dass die Vierbeiner zum Sabbern neigen. Grund sind ihre herabhängen Lefzen.
Hohe Futterkosten
Mastiffs fressen aufgrund ihrer Größe mehr als andere Hunde. Wer plant, einen Mastiff zu kaufen, sollte das unbedingt bedenken.
Sanfter Riese
„Gentle Giant“ – so wird der Mastiff in seiner Heimat genannt. Kein Wunder, der Mastiff hat eine harte Schale, aber einen besonders weichen Kern.
Zu wem passt ein Mastiff?
Ideal für alle, die einen großen, ruhigen Hund suchen
Während die meisten großen Hunderassen viel Auslauf benötigen, ist der Mastiff ein gemütliches Kraftpaket, braucht also vergleichsweise wenig Auslauf.
Geeignet als Familienhund
Mastiffs sind freundlich, sozial und vor allem extrem ausgeglichen. Auch bei tobenden, lauten Kindern bleiben die Vierbeiner gelassen. Bitte beachten Sie, dass der Hund aufgrund seiner Größe aber eher ungeeignet für Familien mit sehr kleinen Kindern ist.
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Häufig gestellte Fragen zum Mastiff
Wie alt werden Mastiffs?
Mastiffs werden durchschnittlich 6 bis 12 Jahre alt, haben also eine recht geringe Lebenserwartung im Vergleich zu anderen Hunden. Wie alt der Mastiff wird, hängt stark von der Züchtung ab.
In welchen Bundesländern gilt der Mastiff als Listenhund?
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Baden-Württemberg
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Bayern
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Berlin
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Brandenburg
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Hamburg
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Nordrhein-Westfalen
Sind Mastiffs gefährlich?
Nein, im Gegenteil: Die Vierbeiner zeigen von Natur aus kein aggressives oder impulsives Verhalten. Sie sind friedlich, ausgeglichen und haben eine extrem hohe Reizschwelle.
Warum sind Mastiffs Listenhunde?
Der Grund, warum Mastiffs als Listenhunde gelten, ist einzig und allein ihre Größe – und damit ihre Kraft, die sie potenziell gefährlich machen könnte.
Ist ein Mastiff ein Familienhund?
Ja, Mastiffs bringen viele Eigenschaften mit, die ein Familienhund mitbringen sollte: Sie sind freundlich, fröhlich, extrem ausgeglichen und im Umgang mit Kindern geduldig. Aggressives oder impulsives Verhalten liegt ihnen fern.
Bitte beachten Sie aber auch, dass der Hund extrem groß und schwer ist. Er sollte daher – so wie allerdings die meisten Hunde – nie ohne Aufsicht mit Kindern allein gelassen werden.
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Ist ein Mastiff ein Anfängerhund?
Ja, Mastiffs können auch von Anfängern gehalten werden. Die Hunde haben hin und wieder zwar einen Dickkopf, sind aber insgesamt gelehrig. Viel Liebe, Geduld und klare Regeln sind bei der Erziehung von Mastiffs wichtig.
Wie viel Bewegung braucht ein Mastiff?
Mastiffs sind eher gemütliche Hunde. Sie brauchen ungefähr zweimal am Tag für eine halbe Stunde Auslauf.
Ist es schwer, einen Mastiff zu erziehen?
Nein, die Hunde sind insgesamt gelehrig, folgsam und menschenbezogen – außer sie verstehen den Sinn hinter den aufgestellten Regeln nicht. Dann kann es sein, dass die Hunde sich eigensinnig und dickköpfig zeigen.