Rhodesian Ridgeback: Steckbrief, Charakter, Wesen, Haltung, Gesundheit & Besonderheiten
14.10.2023 | von Viva KleinanzeigenDer Rhodesian Ridgeback aus Südafrika ist eine ganz besondere Hunderasse. Der “Ridge”, also der Fellkamm am Rücken, ist das Markenzeichen des Rhodesian Ridgeback. Die Rasse gilt als sehr ausdauernd, mutig, klug, selbstständig und zuweilen eigensinnig. Kein Wunder, wurde sie doch dazu eingesetzt, Löwen zu verfolgen und zu stellen. Wer einen Rhodesian Ridgeback halten möchte, sollte zwingend einen großen Erfahrungsschatz im Umgang mit Hunden mitbringen, denn für Anfänger ist dieses beeindruckende Tier nicht geeignet.
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Steckbrief:
Rasse: | Rhodesian Ridgeback |
FCI-Standard: | FCI Gruppe 6, Sektion 3 (Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen) |
Herkunft: | Südliches Afrika (Simbabwe, ehemaliges Rhodesien) |
Felllänge: | kurz |
Fellfarben: | weizenfarben, hellrot bis zu fuchsrot |
Gewicht: | Rüde ca. 36,5 kg (Rüden mit bis zu 50 kg sind jedoch nicht selten), Hündin ca. 32 kg |
Größe: | Rüde 63 – 69 cm, Hündin 61 – 66 cm |
Lebenserwartung: | 10 – 12 Jahre |
Bewegungsdrang: | hoch |
Ausdauer: | sehr hoch |
Platzbedarf: | hoch |
Pflegeaufwand: | gering |
Charakterzüge: | aktiv, intelligent, klug, temperamentvoll, selbstbewusst, willensstark, loyal, freundlich, ausgeprägter Jagdtrieb, gegenüber Fremden reserviert |
Herkunft des Rhodesian Ridgeback
Der Name des Rhodesian Ridgeback verrät uns seine Herkunft: Seine Wurzeln liegen im südlichen Afrika, dem ehemaligen Rhodesien, heute Simbabwe. Als Vorfahren des Rhodesian Ridgeback gelten die Hunde der Khoikhoi.
Als im 16. Jahrhundert erste Siedler ins südliche Afrika zogen, fanden sie bei den Khoikhoi domestizierte, halbwilde Hunde mit einem Rückenkamm vor. Sie beschützen die Siedlungen vor wilden Tieren und halfen den Menschen bei der Jagd. Die Bewohner schrieben den Hunden aufgrund ihres Markenzeichens – dem “Ridge” – Furchtlosigkeit zu.
Schnell erkannten die Einwanderer die Vorzüge der afrikanischen Hunde gegenüber ihren eigenen, die sie mitgebacht hatten: Sie waren unerschrocken, ausdauernd, hitzeresistent und besaßen eine große Intelligenz. Im afrikanischen Busch sind dies unverzichtbare Eigenschaften zur Verteidigung von Farmen und für die Jagd von Großwild. Die Siedler begannen mit Züchtungen und so entstanden die heute bekannten Rhodesian Ridgebacks.
Übrigens: Der Rhodesian Ridgeback wird auch “Löwenhund” oder “African Lion Dog” genannt. Dieser Name geht auf seine Eigenschaft als Jagdhund zurück und entspringt der feudalen Jagd auf Großwild. Zwar erlegte er nicht eigenständig Löwen und andere Großkatzen, doch eine Meute von Ridgebacks stellte einem Löwen bis zur Erschöpfung nach, umzingelte ihn und hielt ihn so lange in Schach, bis die Jäger kamen und ihn töteten.
Aussehen des Rhodesian Ridgeback
Ridgeback bedeutet auf Deutsch “Gratrücken”. Tatsächlich ist nicht nur die Herkunft des Rhodesian Ridgeback namensgebend, sondern auch das charakteristische Merkmal auf dem Rücken.
Der Rückenkamm beginnt hinter den Schulterblättern, verläuft entlang der Wirbelsäule und reicht bis zu den Hüfthöckern. Als Durchschnittswert für den Rassestandard gilt eine Breite von fünf Zentimetern. Die Haare des Rückenkamms wachsen in die entgegengesetzte Richtung zum restlichen Körper.
Der Rhodesian Ridgeback hat einen muskulösen, kraftvollen Körper mit einem kräftigen Hals. Er wirkt aber niemals massig, sondern durch seine tiefe Brust, die langen Beine und seine schlanke Rute vielmehr elegant und würdevoll. Das Fell ist kurz und ohne Unterfell. Die Farbtöne reichen von weizenfarben über helle Rottöne bis zu einem Fuchsrot. Der Kopf sowie die abgerundeten Schlappohren können eine etwas dunklere Färbung aufweisen.
Rhodesian Ridgeback Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 63 bis 69 Zentimeter, die Hündinnen 61 bis 66 Zentimeter. Das Gewicht der Hündinnen liegt bei circa 32 Kilogramm, das der Rüden bei rund 36,5 Kilogramm. Diese Werte sind jedoch Rassestandards, es kommt nicht selten vor, dass Rüden bis zu 50 Kilogramm auf die Waage bringen. Damit gehören Rhodesian Ridgebacks zu den großen Hunderassen.
Charakter und Verhalten des Rhodesian Ridgeback
Selbstbewusst und eigenständig, das sind zwei Charaktereigenschaften, die den Rhodesian Ridgeback ausmachen. Nicht umsonst wurde er früher bei der Löwenjagd eingesetzt. Dort musste er als Jagdhund eigenständige Entscheidungen treffen und Löwen mutig entgegentreten.
Typisch ist auch, dass mit Gewalt und Druck bei dieser Hunderasse gar nichts erreicht wird. Eher stellt der Ridgie auf stur.
Der Rhodesian Ridgeback hat einen hohen Bewegungsdrang und eine enorme Ausdauer. Er ist zudem ausgesprochen intelligent, klug und lernt sehr schnell.
Als Wachhund ist er sehr aufmerksam, hat einen starken Wachtrieb, ist territorial, Fremden gegenüber reserviert und handelt instinktiv schnell. Seinem Herrchen bzw. seiner Familie gegenüber ist er ein treuer, loyaler Gefährte. Er bewacht und liebt sie und gilt zuweilen als anhänglich und feinfühlig.
Typische Charaktereigenschaften des Rhodesian Ridgeback:
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sehr aktiv
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ausdauernd
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bewegungsfreudig
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sehr intelligent
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klug
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Fremden gegenüber reserviert
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eigenwillig
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selbstständig
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loyal
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mutig
Jeder Hund ist anders. Grundsätzlich treffen die hier genannten Eigenschaften auf den charakterstarken Hund zu. Dennoch bleibt jeder Rhodesian Ridgeback ein Individuum. Der eine bellt mehr, der andere hat einen ausgeprägten Jagdtrieb, der andere interessiert sich nicht für das Wild bei Waldspaziergängen. Lernen Sie Ihren Hund kennen und stellen Sie sich individuell auf ihn ein. |
Erziehung eines Rhodesian Ridgeback
Die Erziehung und die Arbeit mit Rhodesian Ridgebacks ist sehr zeitintensiv. Wie Sie gesehen haben, besitzen die Hunde einen starken Charakter und sind willensstark. Für die Erziehung sind viel Konsequenz, liebevolle Strenge, aber auch Geduld und Motivation das A und O. Denn mit Druck und Gewalt erreicht man bei einem Rhodesian Ridgeback gar nichts. Sie sind hochintelligent und lernen schnell – wenn Sie den Dreh raushaben.
Für Anfänger sind Rhodesian Ridgebacks nicht geeignet. Halter müssen dem Charakter des Hundes etwas entgegensetzen: Sie müssen in der Lage sein, klare Ansagen zu machen, ein sicheres Auftreten haben und dem Hund im wahrsten Sinne zeigen, wer der Rudelführer ist. Hat er Sie als Rudelführer akzeptiert, lässt er sich gut erziehen und ist ein treuer Begleiter an Ihrer Seite.
Ein Rhodesian Ridgeback ist erst mit etwa drei Jahren erwachsen. Die Erziehung dauert also und kann mit einem Kraftpaket im Teenageralter sicher anstrengend werden. Hilfe finden Sie beispielsweise bei Hundetrainern oder Hundeschulen.
Haltung eines Rhodesian Ridgeback
Rhodesian Ridgebacks haben einen sehr hohen Bewegungsdrang und eine enorme Ausdauer. Zur Erinnerung: Sie wurden in der afrikanischen Savanne zur Jagd eingesetzt und haben Löwen gestellt. Eine kleine Wohnung, ein Zwinger oder ein Leben im Wohnwagen sind daher ganz und gar nicht für den großen Wach- und Jagdhund geeignet. Am besten haben Sie viel Platz, einen großen Garten oder leben auf dem Land.
Beschäftigen Sie Ihren Rhodesian Ridgeback! Nehmen Sie ihn mit auf Rad- und Lauftouren, lassen Sie ihn Fährten suchen, machen Sie mit ihm Hundesport wie Obedience und Agility. Wenn Sie ihren Hund auslasten, ist er zu Hause ausgeglichen und entspannt und genießt auch seine Ruhephasen. Denn diese braucht auch ein Energiepaket wie ein Rhodesian Ridgeback.
Pflege eines Rhodesian Ridgeback
So viel Aufwand in die Erziehung des Rhodesian Ridgebacks gesteckt werden muss, so vergleichsweise einfach ist seine Pflege.
Das kurze Fell können Sie regelmäßig mit einem Gummistriegel auskämmen. Der Fellwechsel fällt generell schwach aus, sodass zu dieser Zeit keine bestimmte Pflege nötig ist. Der Rhodesian Ridgeback hat unter seinem kurzen Fell keine Unterwolle. Hitze macht ihm wenig aus, aber Regen und Kälte sind weniger sein Ding. Im Winter können Sie ihm einen Hundemantel umlegen, um ihm die kalten Tage etwas angenehmer zu machen.
Die Krallen wetzen sich bei viel Bewegung automatisch ab, bei Bedarf helfen Sie einfach mit einer Krallenschere nach. Verschmutzte Ohren können Sie mit einem feuchten Tuch reinigen.
Gesundheit des Rhodesian Ridgeback
Der Rhodesian Ridgeback gilt grundsätzlich als robuste Hunderasse, die zehn bis zwölf Jahre alt wird.
Wie bei vielen großen Hunderassen kann es zu Hüftdysplasien und Ellbogendysplasien kommen. Durch sein dünnes Fell friert der Rhodesian Ridgeback im Winter besonders schnell.
Der Haarkamm auf dem Rücken ist aus medizinischer interessant, denn hierbei handelt es sich um eine milde Form des offenen Rückens.
Bei Hunden ist häufig leider nicht sofort ersichtlich, ob sie krank sind. Führen Sie deshalb selbst regelmäßige Gesundheitschecks durchs. Achten Sie auf …
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verändertes Fress- und Trinkverhalten
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ungewöhnliches Verhalten
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Probleme bei Bewegungsabläufen
Auch trübe Augen, eine trockene Nase, blasses Zahnfleisch oder glanzloses Fell können Hinweise auf Krankheiten sein. Bei Auffälligkeiten sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen und um Rat fragen.
Besonderheiten des Rhodesian Ridgeback
Rückenkamm
Charakteristisch für den Rhodesian Ridgeback ist der Rückenkamm. Dieser verläuft von den Schulterblättern entlang der Wirbelsäule und reicht bis zu den Hüfthöckern. Die Haare wachsen gegen den Strich.
Kein Listenhund
Tatsächlich wurde der Rhodesian Ridgeback von 1992 bis 2002 in Bayern als Listenhund geführt. Aktuell stuft kein Bundesland den Ridgeback als Listenhund ein.
Zu wem passt ein Rhodesian Ridgeback?
Ideal für aktive, sportbegeisterte und sehr selbstsichere Menschen
Der Rhodesian Ridgeback braucht eine sichere, konsequente Hand, die er als Rudelführer anerkennen kann. Falls Sie noch nie einen Hund hatten oder unsicher im Auftreten sind, eignet sich dieser willensstarke Hund nicht für Sie. Außerdem sollten Sie sich gerne und viel bewegen und Lust haben, sich mit dem Vierbeiner zu beschäftigen.
Geeignet als Familienhund
Als Rudeltier ist der Rhodesian Ridgeback als Familienhund geeignet. Dennoch ist ihm – wie jedem Hund – die Toleranz gegenüber Kindern nicht angeboren. Diese muss ebenfalls geduldig erlernt und trainiert werden. Ebenso müssen Kinder lernen, dass der Ridgeback kein Kuscheltier ist, sondern sie sollten zumindest so alt sein, dass sie seinen Charakter verstehen.
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Häufig gestellte Fragen zum Rhodesian Ridgeback
Wie alt werden Rhodesian Ridgebacks?
Rhodesian Ridgebacks werden zwischen zehn und zwölf Jahre alt.
Ist ein Rhodesian Ridgeback als Familienhund geeignet?
Rhodesian Ridgebacks sind durchaus als Familienhunde geeignet. Sie brauchen jedoch viel Auslastung, eine Aufgabe und selbstsichere Besitzer, die sie als Rudelführer akzeptieren. Der Umgang mit Kindern muss von Anfang erlernt werden. Hier sind von beiden Seiten Ausdauer und Geduld gefragt. Dafür sollten die Kinder bereits etwas älter sein, um die Regeln im Umgang mit dem Ridgeback zu kennen.
Ist ein Rhodesian Ridgeback ein guter Anfängerhund?
Nein. Der Rhodesian Ridgeback ist ein charakterstarker Hund, der auch mal seinen eigenen Kopf hat. Er braucht unbedingt einen Besitzer, der sehr selbstsicher auftritt und ihn mit konsequenter, aber geduldiger Hand trainiert und führt.
Sind Rhodesian Ridgebacks schwer zu erziehen?
Die Erziehung von Rhodesian Ridgebacks ist sehr zeitintensiv und sollte so früh wie möglich begonnen werden. Selbst Hundeprofis stellen sie manchmal vor Herausforderungen. Besitzer sollten in der Erziehung nicht nachlässig sein und sie konsequent vorantreiben, denn der Ridgeback ist willensstark. Bei einigen Hunden ist der Jagd- und Schutztrieb sehr ausgeprägt, der gerade in urbanen Gegenden unter Kontrolle gebracht werden muss.
Was bedeutet “Ridgeback” auf Deutsch?
Ridgeback bedeutet Gratrücken. Den Namen hat die Hunderasse seinem charakteristischen Merkmal zu verdanken: seinem auf dem Rücken verlaufenden Fellstreifen.
Wie viel Bewegung braucht ein Rhodesian Ridgeback am Tag?
Als Hund der Gruppe der Lauf- und Schweisshunde braucht ein Rhodesian Ridgeback mehr Bewegung als andere Hunde. Sie sollten pro Tag mindestens zwei Stunden mit ihm rausgehen. Sollten Sie selbst ein Stubenhocker sein oder gar nicht die Zeit haben, ist ein Ridgeback möglicherweise nicht der richtige Hund für Sie.