Rottweiler: Steckbrief, Charakter, Wesen, Haltung, Gesundheit & Besonderheiten
15.07.2023 | von Viva KleinanzeigenEr ist friedlich, freundlich, loyal, anhänglich, nervenstark, ruhig und entspannt –und trotzdem eilt sein Ruf ihm leider voraus. Oft wird der Rottweiler mit einem aggressiven und territorialen Verhalten assoziiert. Dabei ist dieses aggressive Verhalten fast immer ein Hinweis auf eine schlechte Haltung oder das Ergebnis einer unkontrollierten Kreuzung mit anderen Rassen. Dass der Rottweiler, kurz „Rotti“, eigentlich ein extrem ruhiges Wesen hat, wissen viele nicht. Wird der Hund konsequent erzogen und frühzeitig sozialisiert, ist er sogar ein idealer Familienhund.
Direkt zur passenden Antwort
Rottweiler-Steckbrief
Rasse: | Rottweiler |
FCI-Standard: | FCI Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer) |
Herkunft: | Deutschland |
Felllänge: | kurz |
Fellfarben: | Orange/Mahagoni, Schwarz |
Gewicht: | Rüde bis 50 kg, Hündin bis 42 kg |
Größe: | Rüde 61 – 68 cm, Hündin 56 – 63 cm |
Lebenserwartung: | 8 – 10 Jahre |
Bewegungsdrang: | hoch |
Platzbedarf: | hoch |
Pflegeaufwand: | gering |
Charakterzüge: | selbstbewusst, mutig, gehorsam, freundlich, gelehrig, furchtlos, gehorsam, anhängig, ruhig, entspannt |
Herkunft des Rottweilers
Der Rottweiler gehört weltweit zu den ältesten Hunderassen. Sein Ursprung geht bis in die Römerzeit zurück: Angeblich brauchten die römischen Hirten damals Wächter für ihre Viehherden, weshalb die Vorfahren des Rottweilers als Treibe- und Hütehunde eingesetzt wurden. Sie brachten die Viehherden von römischen Legionären über die Alpen bis zu den Viehhandelsmärkten des Römischen Reiches – und gelangten so in die baden-württembergische Stadt Rottweil, die bis ins 19. Jahrhundert ein wichtiges Zentrum für den Viehhandel war. Dort vermischten sich die Hunde mit den einheimischen Tieren. Das Ergebnis: ein starker, intelligenter Hütehund, an dem vor allem die Metzger der Region Gefallen hatten. Das ist auch der Grund, warum der Rottweiler als „Metzgerhund“ bekannt ist.
Als die Metzger den Wert der Rottweiler-Hunde für den Viehhandel erkannten, wurden die Hunde gezielt als Arbeitshunde gezüchtet. Der Fokus lag auf Ausdauer, Treibeigenschaften, Wachsamkeit, Mut und Intelligenz. Die Hunde sollten ihr Vieh bewachen und treiben, aber auch den Metzger und andere Händler vor Diebstahl und Raub schützen. Mit der Zeit wurden die Hunde auch außerhalb von Rottweil immer beliebter. 1910 wurde die Rasse als Diensthund anerkannt – und hilft bis heute als Polizei- und Militärhund. 1955 wurde der Rottweiler vom FCI als Rasse anerkannt.
Gewusst: Hin und wieder kursiert auch der Name „Königsrottweiler“. Die Vierbeiner sollen aus älteren Züchtungen stammen und bulliger, größer, breiter und imposanter als der „normale“ Rottweiler sein. Laut Rassestandard gibt es allerdings nur einen Rottweiler.
Das Aussehen des Rottweilers
Der Rottweiler hat einen muskulösen, kräftigen und stämmigen Körper mit geradem, festem Rücken, breiter Brust und breitem Gebiss. Auch sein Schädel ist breit, seine Nase rundgeformt und seine Schnauze kräftig.
Sein Fell ist dicht, kurz und glänzend – und rassetypisch schwarz mit satten rotbraunen Abzeichen und sogenanntem Brand an Backen, Fang, Halsunterseite, Brust, Läufen, Augen und Rutenwurzel.
Ebenfalls rassetypisch sind die dreieckigen Hängeohren. Seine Augen sind dunkelbraun, sein Schwanz ist kurz und kräftig.
Bitte beachten Sie: Manche Rottweiler werden auch mit einem sogenannten Mutzschwanz geboren. Dabei handelt es sich um eine angeborene Stummelrute, die als Qualzucht-Merkmal gilt.
Charakter und Verhalten des Rottweilers
Auch wenn sein Ruf ihm vorauseilt, ist der Rottweiler eine friedliche und freundliche Hunderasse. Er ist treu, anhänglich, kinderlieb und gehorsam – vorausgesetzt die Vierbeiner werden richtig erzogen und ausgelastet. Falsche Erziehung und ein falscher Umgang mit den Hunden ist leider der Grund, warum sich das Bild eines aggressiven Rottweilers bei vielen Menschen gefestigt hat.
Die Rassehunde sind ruhig und entspannt, powern sich aber auch gerne aus. Sie genießen Spaziergänge in der freien Natur sowie ausgiebiges Spielen und Toben.
Bei allem, was sie tun, sind die Hunde mutig, selbstbewusst, nervenstark und selten nervös. Fremden gegenüber begegnen Rottweiler meist zurückhaltend, aber auch misstrauisch. Insgesamt haben die Vierbeiner einen ausgeprägten Schutztrieb.
Ihren Ursprung als Arbeitshunde erkennt man vor allem auch daran, dass die Hunde arbeitsfreudig sind. Übertragene Aufgaben erfüllen sie, ohne zu zögern.
Aufgrund seiner Eigenschaften dient der Rottweiler als Diensthund bei der Polizei, Feuerwehr und Bundeswehr. Es wird als Spür-, Fährten- und Schutzhund, teilweise aber auch als Assistenz- und Therapiehund eingesetzt. Im Gegensatz zu anderen Arbeitshunden hat der Rottweiler aber einen weniger ausgeprägten „will to please“.
Typische Charaktereigenschaften des Rottweilers:
-
friedlich, treu und anhänglich
-
ruhig, entspannt und nervenstark
-
selbstbewusst und nie nervös
-
kinderlieb
-
bewegungsfreudig
-
arbeitsfreudig
Bitte beachten Sie, dass der Charakter bei Rottweiler-Mixen stark von dem Charakter reinrassiger Rottweiler abweichen kann.
Erziehung des Rottweilers
Der Rottweiler hat im Gegensatz zu anderen Arbeitshunden einen weniger ausgeprägten „will to please“. Das bedeutet: Herrchen oder Frauchen muss sich sein Vertrauen und seine Gehorsamkeit erst erarbeiten.
Obwohl die Vierbeiner intelligent, friedlich und liebevoll sind, sind sie ebenso wesensstark – und brauchen daher einen ebenso wesensstarken Besitzer.
Rottweiler müssen lernen, ihre Kraft richtig einzuschätzen. Insbesondere im Zusammenleben mit Kindern ist das wichtig.
Haltung und Pflege eines Rottweilers
Der Rottweiler bewegt sich gern und braucht als Dienst- und Arbeitshund sinnvolle Beschäftigung und Herausforderungen. Die Hunde sind ideal für anspruchsvolle Hundesportarten oder andere Ausbildungen geeignet, genießen aber auch ruhige Minuten mit Herrchen oder Frauchen. Das Besondere an ihnen: Sie sind weder Couch-Potatoes noch extreme Arbeitshunde.
Aufgrund ihrer Größe sind die Hunde nicht für die Wohnungshaltung geeignet. Sie brauchen vergleichsweise viel Platz und Bewegung im Freien. Am besten ist es, die Hunde in einem Haus mit großem, abgesichertem Garten zu halten. Werden Rottweiler frühzeitig sozialisiert, können die Hunde auch mit Kindern, Katzen oder anderen Tieren zusammengehalten werden.
Bitte beachten Sie: In manchen Bundesländern ist der Rottweiler ein Listenhund. Obwohl der Rottweiler ein friedlicher und freundlicher Hund ist, gilt er in manchen Regionen von Deutschland als potenziell gefährlich – zum Nachteil für seinen Ruf. Aggressives Verhalten von Rottweiler-Hunden ist leider (fast) immer auf eine nicht-artgerechte Haltung zurückzuführen.
Das kurze Fell des Rottweilers ist pflegeleicht und muss nur hin und wieder gebürstet werden.
Gesundheit des Rottweilers
Rottweiler sind robuste Hunde. Bei manchen Hunden kommt es allerdings auch zu rassetypischen Krankheiten. Dazu zählen:
-
Hüftdysplasie
-
Ellenbogendysplasie
-
Osteochondritis dissecans (OCD)
-
Herzkrankheiten
-
Augenerkrankungen
-
Bluterkrankungen
Besonderheiten des Rottweilers
Harte Schale, weicher Kern
Der Rottweiler ist ein echtes Kraftpaket. Er ist bullig, breit und schwer, aber vor allem auch anhänglich, freundlich und friedlich.
Schwere Hunde
Rottweiler-Hunde können bis zu 50 Kilogramm schwer und 68 Zentimeter groß werden. Für Herrchen und Frauchen bedeutet das: Sie brauchen ausreichend Kraft, um den Hund zu halten.
Im Ursprung wachsame Metzgerhunde
Metzger und Viehhändler nutzten den Rottweiler damals als Hütehund: Sie banden den Hunden ein Halsband mit einer Lederbörse um den Hals, in dem sich ihre Einnahmen befanden. Die Hunde hatten die Aufgabe, diese Einnahmen zu beschützen.
Zu wem passt ein Rottweiler?
Selbstsichere Hundebesitzer mit ausreichend Zeit
Der Rottweiler braucht einen wesensstarken Besitzer – am besten mit viel Zeit. Schließlich benötigen Rottweiler eine anspruchsvolle Beschäftigung und aufgrund ihrer Intelligenz auch geistige Förderung.
Ideal für Familien
Wird der Rottweiler gut erzogen und frühzeitig sozialisiert, ist er eine ideale Hunderasse für Familien – und obendrein ein Hund, der die Familie im Ernstfall beschützt. Anders als viele glauben sind Rottweiler friedlich, freundlich und nicht von Natur aus aggressiv.
Ideal für Singles
Der Rottweiler wird manchmal auch als „Ein-Mann-Hund“ beschrieben. Das bedeutet: Er braucht eine Bezugsperson und ist daher ideal für Singles, die sich einen Hund wünschen.
Auch für Anfänger geeignet
Der Rottweiler ist gehorsam, intelligent, ruhig und freundlich und daher auch für Anfänger geeignet – sofern sie ausreichend Zeit haben, den Hund artgerecht zu beschäftigen.
Bitte beachten Sie, dass der Rottweiler in manchen Bundesländern ein Listenhund ist, das Bestehen einer Sachkundeprüfung also notwendig für die Haltung ist.
Ideal als Dienst- und Gebrauchshund
Aus gutem Grund ist der Rottweiler einer der wichtigsten Diensthunde in Deutschland. Er ist nervenstark, selbstbewusst, mutig und hat außerdem einen starken Spürsinn.
Rottweiler kaufen: Rottweiler-Welpen und ausgewachsene Rottweiler-Hunde kaufen
Im Tiermarkt von Viva Kleinanzeigen finden Sie eine große Auswahl an erwachsenen Rottweiler-Hunden und Rottweiler-Welpen. Bitte beachten Sie, dass die Hunde einen erfahrenen Besitzer brauchen und für Anfänger ungeeignet sind. Sie haben bereits Erfahrung mit Hunden? Dann stöbern Sie im Hundemarkt nach einem Rotti, der zu Ihnen passt. Dank der Online-Inserate können Sie sich ganz einfach einen ersten Eindruck über Aussehen, Charakter und Wesen des angebotenen Rottweilers verschaffen.
Rottweiler kaufen
Häufig gestellte Fragen zum Rottweiler
Wann ist ein Rottweiler ausgewachsen?
Rottweiler sind mit ungefähr zwei bis drei Jahren vollständig ausgewachsen. Die meisten Hunde haben mit einem Jahr aber bereits ihre ausgewachsene Höhe erreicht.
Wie alt werden Rottweiler-Hunde?
Rottweiler sind robuste Hunde und haben eine Lebenserwartung von 8 bis 10 Jahren.
Ist ein Rottweiler aggressiv?
Nein, der Rottweiler ist kein aggressiver Kampfhund – vorausgesetzt er wird gut sozialisiert und artgerecht gehalten. Aggressives Verhalten der Hunde ist fast immer ein Zeichen dafür, dass die Hunde nicht artgerecht gehalten werden. Was allerdings stimmt: Die Hunde haben einen ausgeprägten Schutztrieb und sind bereit, ihr Herrchen oder Frauchen zu verteidigen.
Bitte beachten Sie, dass der Rottweiler in manchen Bundesländern dennoch als Listenhund gilt.
Sind Rotweiler gefährlich?
Sein Ruf eilt ihm leider voraus. Mit einer artgerechten Erziehung und frühzeitigen Sozialisation ist der Hund nicht weniger gefährlich als andere Hunde. Auch der Rassestandard beschreibt den Rottweiler als friedlich und freundlich.
Ist der Rottweiler ein Listenhund?
In Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Hessen, Bayern und Brandenburg gilt der Rottweiler als Listenhund – auch wenn sein Wesen eigentlich freundlich und friedlich ist.
Ist der Rottweiler ein Kampfhund?
Nein, der Rottweiler ist im Ursprung ein Treib- und Hütehund. Leider zählt er in manchen Bundesländern als Listenhund, ist im Kern aber freundlich, friedlich, nervenstark, ruhig und entspannt.
Ist der Rottweiler ein Familienhund?
Ja, der Rottweiler ist ein guter Familienhund. Er ist freundlich, friedlich, kinderlieb und eine gute Mischung aus ruhig und lebhaft. Familien mit kleinen Kindern sollten allerdings beachten, dass der Vierbeiner lernen muss, seine Größe und sein Gewicht einzuschätzen.
Weitere Rasen, die sich als Familienhunde eignen, finden Sie in unserem Ratgeber.
Ist ein Rottweiler ein guter Anfängerhund?
Nein, der Rottweiler ist kein Anfängerhund. Er braucht einen Besitzer, der bereits Erfahrung in der Erziehung und Haltung von Hunden hat.
Wie lange muss man mit dem Rottweiler Gassi gehen?
Rottweiler-Hunde brauchen mindestens zwei Stunden Auslauf am Tag. Am besten ist es, den Hund in einem Haus mit großem Garten zu halten, damit er sich auch außerhalb der Spaziergänge an der frischen Luft auspowern kann.
Sind Rottweiler schwer erziehbar?
Die Hunde sind lernwillig und intelligent, brauchen aber dennoch eine klare Führung.
Was ist der Unterschied zwischen Rottweiler und Königsrottweiler?
Es gibt keinen Unterschied zwischen dem „normalen“ Rottweiler und dem Königsrottweiler. Mit dem Begriff „Königsrottweiler“ werden manchmal bulligere, also größere und kräftigere Rottweiler beschrieben.