Bengal-Katze: Steckbrief, Charakter, Wesen, Haltung, Pflege, Gesundheit & Besonderheiten
28.09.2023 | von Viva KleinanzeigenDie Bengal-Katze, auch als „Leopardenkatze“, „Leopardette“ oder „Asian Leopard Cat“ bekannt, ist vor allem an ihrem Leopardenmuster erkennbar. Obwohl sie optisch an eine Wildkatze erinnert, ist die Rasse zahm und als Hauskatze geeignet – allerdings erst ab der fünften Generation.
Direkt zur passenden Antwort
Steckbrief der Bengal-Katze
Rasse: | Bengal-Katze |
Herkunft: | USA |
Felllänge: | kurz bis mittellang |
Fellfarben: | verschiedene Farben, oft Braun, Gold, Silber, Orange oder Blau mit typischer Punkt- oder Marmorzeichnung |
Gewicht: | Weibchen 3 – 4 kg, Kater 5 – 7 kg |
Größe: | bis 40 cm |
Lebenserwartung: | 15 Jahre |
Bewegungsdrang: | hoch |
Platzbedarf: | hoch |
Pflegeaufwand: | gering |
Charakterzüge: | temperamentvoll, verspielt, freundlich, verschmust, intelligent, lernwillig, zutraulich, aktiv |
Herkunft der Bengal-Katze
Während der Ursprung vieler Katzenrassen Tausende Jahre zurückliegt, ist die Bengal-Katze noch eine recht junge Katzenrasse und kommt ursprünglich aus den USA. 1963 wollte die Genetikerin Jean Mill aus Kalifornien eine zahme Hauskatze mit ursprünglichem Aussehen erschaffen. Dazu kreuzte sie eine zahme, schwarze Hauskatze und eine wilde Asiatische Leopardkatze. Das Ergebnis: Die Bengal-Katzen-Rasse, bei der damals noch weitere Rassen wie Abessinier, Ägyptische Mau oder American Kurzhaarkatzen eingekreuzt wurden.
1983 wurde die Bengal-Katze offiziell von der TICA (The International Cat Association) als Rasse anerkannt. Während damals noch andere Rassen eingekreuzt wurden, werden die Vierbeiner heute reinrassig gezüchtet. Auch vom CFA (Cat Fanciers' Association) ist die Bengal-Katze inzwischen anerkannt.
Gewusst: Jede Kreuzung aus Wild- und Hauskatze nennt man „F1“. Wird eine F1-Katze erneut gekreuzt, ergibt sich eine F2-Katze. Heutige Ausstellungen erlauben nur F4-Katzen, also Bengal-Katzen der vierten Generation. Die Katzen gelten erst ab dieser Generation als zahm.
Das Aussehen der Bengal-Katze
Erkennbar ist die Bengal-Katze an ihrer speziellen Färbung, auch als „wilde Zeichnung“ bekannt. Dabei gibt es zwei Zeichnungen:
-
Spotted (erwünscht): Die Vierbeiner ähneln mit ihren großen Flecken und Tupfen stark an ihre Vorfahren, die Leopardkatzen. Es gibt sowohl zweifarbige Tupfen („rosetted“) als auch einfarbige Tupfen.
-
Marble: Diese Zeichnung erinnert sehr an die gestromte Zeichnung von anderen Hauskatzen. Grundsätzlich gilt jedoch, dass die Bengal-Katze so wenig wie möglich an das Aussehen der Hauskatze erinnern soll.
Ihr Fell zeigt sich in den Grundfarben:
-
Orange
-
Gold
-
Dunkelgelb
-
Sandfarben
-
Glitter
Die Vierbeiner werden bis zu 40 Zentimeter groß, also nicht deutlich größer als eine gewöhnliche Hauskatze. Ihr muskulöser Körper ist allerdings länger als der von Hauskatzen – und auch ihre Beine sind lang und muskulös. Ihr Kopf ist vergleichsweise klein und durch zwei markante dunkle Längsstreifen gezeichnet. Ihre Schnauze ist hell, kurz und schmal, ihre Augen groß, ihre Ohren rund und rückseitig schwarz mit einem kleinen Fleck in der Mitte.
Ebenfalls rassetypisch: ein gefleckter Schwanz, der am Ansatz dick, am Ende dünn und mit Ringen gezeichnet ist.
Charakter und Verhalten der Bengal-Katze
Bengal-Katzen sind temperamentvoll und dürfen erst ab der fünften Generation (F5) als Hauskatze gehalten werden. Die Katzen der fünften Generation sind neugierig und aktiv. Sie lieben es zu klettern und zu springen, haben einen starken Bewegungsdrang und Jagdtrieb und liegen ungern faul herum. Sie lieben Wasser und toben auch gerne im Nassen herum.
Die Vierbeiner sind menschenbezogen, anhänglich und verschmust. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit und folgen ihrem Herrchen oder Frauchen am liebsten auf Schritt und Tritt.
Insgesamt sind die Vierbeiner selbstbewusst – und manchmal sogar dominant. Bengal-Katzen sind außerdem intelligent und niemals aggressiv.
Die Vierbeiner sind extrem kommunikativ und gesprächig – und das bedeutet: Sie miauen, gurren und zwitschern viel.
Typische Charaktereigenschaften der Bengal-Katze:
-
aktiv und bewegungsfreudig
-
neugierig und abenteuerlustig
-
intelligent
-
anhänglich
-
temperamentvoll
Gewusst: Ihr aktives Wesen behalten die Vierbeiner bis ins hohe Alter. Die Samtpfoten sind daher ungeeignet für Senioren und sehr ruhige Menschen.
Erziehung einer Bengal-Katze
Die Bengal-Katze ist intelligent und gelehrig, hat allerdings auch einen stark ausgeprägten Beschäftigungs- und Bewegungsdrang. Sind die Vierbeiner nicht ausgelastet, kommen sie schnell auf dumme Gedanken. Schon häufiges Miauen ist ein Hinweis darauf, dass die Vierbeiner zu wenig beschäftigt sind.
Bei der Erziehung ist eine ausreichende Beschäftigung also das A und O. Die Vierbeiner brauchen genug Entdeckungs- und Erkundungsmöglichkeiten.
Haltung einer Bengal-Katze
Bitte beachten Sie, dass Bengal-Katzen erst ab der fünften Generation als Hauskatzen gehalten werden dürfen. Generation eins bis vier fällt unter Artenschutz und darf in Deutschland nur unter bestimmten Voraussetzungen und mit strengen Auflagen gehalten werden. Dazu zählt zum Beispiel ein Außengehege von mindestens 15 Quadratmeter.
Auch Bengal-Katzen der fünften Generation benötigen ausreichend Platz, denn die Vierbeiner sind aktive Wesen, die gerne viel beschäftigt sind. Sie brauchen in den eigenen vier Wänden ausreichend Möglichkeiten zum Spielen, Klettern, Kratzen und Verstecken. Am liebsten leben sie in einer Umgebung, in der sie immer wieder Neues entdecken können.
Einfaches Schmusen und einfaches Spielen reichen dem Vierbeiner nicht aus. Stattdessen braucht die Katze eine anspruchsvolle Beschäftigung. Clicker-Training und eine abwechslungsreiche Umgebung sind daher ein Muss. Auch Wasserspiele sind ideal für die Samtpfote, genau wie Intelligenzspiele.
Bengal-Katzen sollten nach Möglichkeit immer zu zweit gehalten werden – vor allem wenn ihr Besitzer berufstätig ist.
Insgesamt ist die Haltung anspruchsvoll und nicht vergleichbar mit der Haltung einer ruhigen Rasse. Die Vierbeiner müssen körperlich und geistig gefördert werden.
Pflege einer Bengal-Katze
Bengal-Katzen sind reinlich und pflegeleicht. Sie halten das Fell meist selbst sauber, weshalb es nur hin und wieder gebürstet werden muss. Die Fellpflege dient dazu, das Fell vor Verfilzungen zu schützen und intensiviert obendrein auch die Beziehung zwischen Halter und Katze.
Gesundheit der Bengal-Katze
Die Rassekatze ist grundsätzlich gesund, kann aber ebenso unter erblich bedingten Krankheiten leiden. Zu den rassetypischen Krankheiten zählen:
-
Progressive Retinaatrophie (PRA-b): Diese Krankheit kann zu Blindheit führen und schon in den ersten Lebensjahren auftreten.
-
Pyruvatkinasemangel: Dieser Mangel ist eine Krankheit, bei der die roten Blutkörperchen absterben.
-
Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Dabei handelt es sich um eine Herzkrankheit, die bei Katzen grundsätzlich oft vorkommt. Wird HCM diagnostiziert, müssen die Katzen ein Leben lang Medikamente nehmen.
Gewusst: Einige Tierschützer kritisieren die Bengal-Katzen-Rasse. Es sei unverantwortlich, eine Hauskatze mit einer Wildkatze zu kreuzen. Es stimmt, dass die Bengal-Katze eine anspruchsvolle Katze ist. Wer überlegt, eine Katze dieser Rasse zu kaufen, sollte sich unbedingt vorab gründlich informieren und abwägen, ob die aktive und exotische Katze in das eigene Leben passt.
Besonderheiten der Bengal-Katze
Sie lieben Wasser
Als eine der wenigen Wildkatzen liebt die Bengal-Katze Wasser. Die Vierbeiner spielen gerne mit tropfenden Wasserhähnen oder spielen im Sommer im Planschbecken.
Braucht eine zweite Katze, die ihr ähnlich ist
Die Bengal-Katze liebt Gesellschaft und ist ungern allein – auch wenn sie selbstbewusst und eigenständig ist. Vor allem berufstätige Halter sollten sich eine zweite Katze anschaffen, damit die Samtpfote einen Spielgefährten hat und ausreichend ausgelastet wird.
Ganz wichtig dabei: Die Zweitkatze sollte ähnlich aktiv und lebhaft sein.
Zu wem passt eine Bengal-Katze?
Ideal für Hausbesitzer mit gesichertem Freilauf und viel Platz
Die Bengal-Katze braucht viel Auslauf, viel Platz zum Spielen, Klettern und Bewegen. Sie braucht Erkundungsmöglichkeiten und viel Beschäftigung im Alltag. Für die reine Wohnungshaltung sind die Katzen daher ungeeignet.
Für Katzenliebhaber mit ausreichend Zeit
Bengal-Katzen benötigen viel Beschäftigung. Nur wenn Besitzer genug Zeit haben, sich um die Vierbeiner zu kümmern, mit ihnen Clicker-Training zu machen oder sie mit Intelligenzspielen zu fördern, ist die Rasse für sie geeignet.
Bengal-Katze kaufen: Bengal-Kitten und erwachsene Bengal-Katzen kaufen
Finden Sie im Tiermarkt von Viva Kleinanzeigen ganz einfach online und in Ihrer Nähe eine Bengal-Katze, die zu Ihnen passt.
Mit dem Online-Inserat können Sie sich im Tiermarkt für Katzen ganz einfach einen ersten Eindruck über Aussehen, Charakter und Wesen der angebotenen Bengal-Katze verschaffen.
Häufig gestellte Fragen zur Bengal-Katze
Wie alt werden Bengal-Katzen?
Bengal-Katzen werden meist 15 Jahre alt – Voraussetzung ist natürlich, dass sie gesund gezüchtet und artgerecht gehalten werden.
Wann ist eine Bengal-Katze ausgewachsen?
Die Bengal-Katze ist ungefähr mit drei Jahren vollständig ausgewachsen. Mit etwa neun Monaten setzt ihre Geschlechtsreife ein.
Kann man eine Bengal-Katze alleine halten?
Die Vierbeiner sind grundsätzlich eigenständig und selbstbewusst, leben aber auch gerne im Doppelpack. Nach Möglichkeit sollte die Katze daher mit einer zweiten Katze, die der Bengal-Rasse ähnlich ist, zusammengehalten werden.
Sind Bengal-Katzen für die Wohnung geeignet?
Nein, die Vierbeiner brauchen viel Platz, ausreichend Erkundungs-, Kletter- und Spielmöglichkeiten und ebenso viel Freigang. In einer Wohnung ist es in der Regel nicht möglich, die Vierbeiner artgerecht zu halten.
Sind Bengal-Katzen aggressiv?
Nein, Bengal-Katzen ab der fünften Generation sind zahme Hauskatzen. Sie haben zwar immer noch einen ausgeprägten Bewegungsdrang und Jagdtrieb, sind aber friedlich und freundlich.
Gegenüber anderen Artgenossen können sich die Vierbeiner allerdings dominant verhalten. Menschen gegenüber ist die Rasse sogar oft eher scheu.
Warum schreien Bengal-Katzen?
Bengal-Katzen kommunizieren sehr viel. Meist fordern die Vierbeiner so Aufmerksamkeit bei ihrem Herrchen oder Frauchen ein.
Sind Bengal-Katzen Schmusekatzen?
Nein, die Vierbeiner sind keine klassischen „Schmusekatzen“, sind aber trotz ihrer Wildheit auch anhänglich, menschenbezogen und genießen auch die ein oder andere Schmuseeinheit.
Warum sind Bengal-Katzen der ersten vier Generationen verboten?
Die Haltung von Bengal-Katzen der ersten vier Generationen ist meldepflichtig und unterliegt strengen Vorschriften. Die Vierbeiner sind noch zu sehr Wildkatze, damit man sie einfach als Hauskatze halten kann.