Chow-Chow: Der “Bärenhund” mit dem Wesen einer Katze
08.08.2023 | von Viva KleinanzeigenDem Chow-Chow wird nachgesagt, dass er das Wesen einer Katze habe: Er ist eigensinnig und zuweilen dickköpfig. Gleichzeitig machen sein üppiges Fell und die Mähne ihn zu einem echten Hingucker und haben ihn dem Namen Bären- und Löwenhund eingebracht. Erfahren Sie mehr zum Chow-Chow, seiner Haltung und für wen er besonders geeignet ist.
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Steckbrief: Chow-Chow
Rasse | Chow-Chow |
FCI-Standard | FCI-Gruppe 5 (Spitze und Hunde vom Urtyp), Sektion 5 (Asiatische Spitze und verwandte Rassen) |
Herkunft | China |
Felllänge | Lang- oder kurzhaarig |
Fellfarben | Einfarbig schwarz, rot, blau/silbern, rehfarben, creme oder weiß, häufig schattiert, jedoch nicht gefleckt oder gescheckt |
Gewicht | 20 bis 32 kg |
Größe | Rüden: 48 bis 56 cm, Hündinnen: 46 bis 51 cm |
Lebenserwartung | 8 bis 14 Jahre |
Bewegungsdrang | gering |
Ausdauer | durchschnittlich |
Platzbedarf | gering |
Pflegeaufwand | hoch |
Charakterzüge | ruhig, sehr wachsam, eigenwillig, treu, jedoch zurückhaltend |
Herkunft des Chow-Chows
Die Rasse hat eine lange Geschichte. Die genauen Ursprünge sind nicht bekannt, Forscher vermuten jedoch, dass der Chow-Chow über Sibirien und die Mongolei in das Kaiserreich China kam. China wird auch die Abstammung zugeschrieben, wo er laut Fédération Cynologique Internationale (FCI) seit mehr als 2000 Jahren bekannt ist. Die Hunde wurden zur Jagd, aber auch als Hüte- und Wachhunde eingesetzt. Einige Exemplare dienten an Kaiserhöfen der chinesischen Dynastien als Schmuckhunde.
Erst im 19. Jahrhundert kam der Chow-Chow nach Europa. In England begann man 1887 mit der Zucht, der erste Rassestandard wurde 1895 erstellt.
Bleibt noch die Frage zu klären, wie die Rasse zu ihrem Namen kam? Auch hier gibt es unterschiedliche Theorien. Die naheliegendste besagt, dass der Name schlicht an das chinesische Wort “Gou” für Hund angelehnt ist.
Eine andere Theorie geht auf die Zeiten zurück, in der die Rasse als Fell- und Fleischlieferant diente: Übersetzt aus dem Pidgin-Englisch, eine Sprache mit englischen, chinesischen und portugiesischen Bestandteilen, bedeutet Chow-Chow “essbar” oder “Leckerbissen”.
Allgemeines Erscheinungsbild
Wer den Chow-Chow sieht, mag zuerst an einen (Teddy)Bären denken. Und tatsächlich war die Hunderasse in China auch unter den Namen “Bärenhund” und “Löwenhund” bekannt. Das liegt an seinem auffälligen Erscheinungsbild: Er hat üppiges, dichtes Haar von grober Textur. Um den Hals ist es besonders dicht und bildet eine Mähne, die an einen Löwen erinnert.
Chow-Chows gibt es in zwei Varietäten: mit langem und mit kurzem Haar. Egal, ob lang oder kurz, es ist immer einfarbig, wobei es an der Bauchseite und den Innenschenkeln etwas heller sein darf. Die erlaubte Farbvielfalt von Seiten der Züchter ist erfrischend groß: Es gibt schwarze, rote, blau/silberne, rehfarbene, cremefarbene und weiße Hunde.
Eine weitere Besonderheit zeichnet den Chow-Chow aus: Zunge, Gaumen und Lefzen sind blau. Warum das so ist, stellt Wissenschaftler vor ein Rätsel. Zwar gibt es viele Theorien, doch belegt ist keine davon. Dafür ranken sich viele Mythen und Legenden um die blaue Zunge. Sie soll beispielsweise heilende Kräfte haben.
Die Rute ist hoch angesetzt und wird stolz über dem Rücken getragen. Der Kopf ist flach und breit mit kleinen, dicken, abgerundeten Ohren. Der Fang ist kurz.
Charakter und Verhalten des Chow-Chows
Es heißt, der Chow-Chow ähnelt vom Wesen her einer Katze. Gemeint ist damit, dass er eigensinnig ist und keinen “will to please" hat, also nicht unbedingt gefallen möchte. Er gilt als Hund mit Dickschädel, Eigensinn, unterwerfen mag er sich schon gar nicht und deswegen ist er schwer zu erziehen. Fremden Menschen und Hunden gegenüber ist er zurückhaltend bis scheu. Überschreiten sie allerdings die Grenze seines Territoriums, kommt der Wachhund in ihm durch und dann war’s das mit der Zurückhaltung.
Trotz dieser Eigenheiten ist der Chow-Chow seinem Halter gegenüber ein treuer Freund, jedoch ohne unterwürfig zu sein. Der Nobelpreisträger Konrad Lorenz bezeichnete die Hunderasse als “Einmannhund”, da sie in der Regel eine feste Bezugsperson hat, auf die sie fixiert ist und von der sie ungern getrennt ist.
Typische Charaktereigenschaften:
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eigensinnig
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sturköpfig
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selbstbewusst
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ruhig
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zurückhaltend
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wachsam
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treu gegenüber seinem Besitzer
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distanziert gegenüber Fremden
Erziehung des Chow-Chows
Wie bereits erwähnt, gilt der Chow-Chow aufgrund seiner Eigensinnigkeit als schwer zu erziehen. Er ist für erfahrene Hundehalter geeignet, die klare und konsequente Ansagen machen und gleichzeitig eine ruhige Art haben – wie der Hund selbst. Spielerische Methoden lassen sich bei dieser Rasse nur bedingt einsetzen, da sie generell wenig verspielt ist und schon im Welpenalter mit Ernsthaftigkeit behandelt werden will. Als “Einmannhund” lässt sich der Chow-Chow mit viel Geduld von seiner Bezugsperson erziehen. Diese sollte sich aber ganz auf das stoische, einzigartige Wesen einlassen und im Zweifel Hilfe bei einem Hundetrainer suchen.
Haltung & Aktivitäten
Grundsätzlich eignet sich der Rassehund für die Wohnungshaltung und kann sich einem Leben in der Stadt sehr gut anpassen. Der Chow-Chow ist eher ein gemütlicher Hund. Er ist gerne draußen und erschnüffelt seine Umgebung, aus diesem Grund sollten Sie lange Spaziergänge mit ihm machen. Hundesport hingegen, Joggen oder Radfahren gehören nicht zu seinen Lieblingsdisziplinen. Selbst mit Apportieren können Sie nur wenigen Individuen eine Freude machen. Außerdem sollten Sie berücksichtigen, dass der Hund aufgrund seines Körperbaus und seines dicken Fells schnell überhitzen kann. Bei Spaziergängen sollten Sie Ihren Chow-Chow erst von der Leine lassen, wenn Sie sicher sind, dass er Ihnen aufs Wort gehorcht und sich nicht durch seinen Jagdtrieb von Ihnen abbringen lässt.
Pflege eines Chow-Chows
Das dichte, üppige Fell macht die Pflege des Chow-Chows recht aufwendig. Damit es nicht verfilzt, sollte das Fell bei den Langhaarhunden täglich gekämmt und mehrmals die Woche gebürstet werden. Besonders die Stellen hinter den Ohren und am Hals benötigen viel Aufmerksamkeit, da sie schneller verfilzen als der Rest. Das Fell der Kurzhaar-Chow-Chows ist nicht so pflegeintensiv.
Verzichten Sie weitestgehend darauf, Ihren Hund zu baden, es sei denn, der Dreck lässt sich durch Bürsten allein nicht mehr entfernen. Verwenden Sie nur milde Shampoos, um die Haut nicht zu reizen, da er zu Hautentzündungen und Ekzemen neigt.
Kontrollieren Sie außerdem regelmäßig die Hautfalten und reinigen Sie sie vorsichtig, da auch hier leicht Entzündungen entstehen können. Leider gibt es überzüchtete Chow-Chows mit vielen Falten im Gesicht. Diese Hunde leiden besonders, da sie schlechter sehen und nicht frei atmen können. Hier wird geraten, schon vor dem Kauf darauf zu achten, ob es sich um eine mögliche Qualzucht handeln könnte.
Gesundheit des Chow Chows
Der Chow-Chow wurde über viele Jahre überzüchtet. Zum Glück hat bei vielen Züchtern ein Umdenken stattgefunden und es wird wieder ein ursprünglicheres Erscheinungsbild des Hundes bevorzugt. Allerdings gibt es nach wie vor schwarze Schafe unter den Züchtern.
Worauf Sie beim Chow-Chow achten sollten:
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Einige Exemplare können durch zu viele Falten im Gesicht nur schwer atmen, doch ein Trend zu weniger Falten ist zu beobachten.
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Er ist anfällig für Hautentzündungen, besonders in den Hautfalten.
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Die Augenlider können eingestülpt sein.
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Bei der Rasse treten häufig Ellbogen- oder Hüftgelenksdysplasien auf, besonders wenn die Eltern sehr groß und schwer waren.
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Auch Allergien und Schilddrüsenunterfunktion werden immer wieder beobachtet.
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Er ist hitzeanfällig. An heißen Tagen sollten Sie in den kühlen Morgen- oder Abendstunden mit ihm rausgehen, damit es nicht zu Kreislauf- oder Herzproblemen kommt.
Wissenswertes zum Chow-Chow
Blaue Zunge
Typisch für den Chow-Chow sind seine blaue Zunge, der blaue Gaumen sowie die blauen Lefzen. Warum das so ist, ist nicht abschließend geklärt, doch dafür ranken sich einige Legenden um den chinesischen Bärenhund. Eine davon besagt, dass bei der Erschaffung des Weltalls blaue Bröckchen vom Himmelszelt auf die Erde fielen und er sie aufschleckte.
Einer anderen Legende nach ist der Chow-Chow ein Drachenhund. Er nimmt sich vor, einen ewigen Tag zu schaffen und will die dunkle Farbe des Nachthimmels ablecken. Für dieses Vorhaben bestrafen ihn die Götter mit einer blauen Zunge, um ihn an daran zu erinnern.
Königliche Hunde
Angeblich soll der Chow-Chow der Lieblingshund von Königin Viktoria von England gewesen sein. 1865 wurde ihr ein Hund als Geschenk überreicht. Damit fand sich der Hund endlich in einem Königshaus wieder. Einst in den chinesischen Kaiserdynastien gehalten und verehrt, stand ihm nun auch ein europäischer Königshof offen.
Zu wem passt ein Chow-Chow?
Geeignet für Paare und Alleinstehende
Der Chow-Chow mag es ruhig und unaufgeregt und hat gerne eine feste Bezugsperson, der er ein loyaler Partner ist. Somit ist er vor allem für Alleinstehende und Paare geeignet.
Erfahrene Hundehalter mit Geduld
Wer den Chow-Chow so akzeptiert, wie er ist und dazu erfahren im Umgang mit Hunden ist, wird eine enge Bindung zu diesem Vierbeiner aufbauen.
Geeignet für Städter ohne sportliche Affinität
Mit den Lebensbedingungen in einer Stadt kommt der Chow-Chow gut zurecht. Sie müssen auch kein Leistungssportler sein, um diesen Hund zu halten. Mit langen Spaziergängen und Schnüffelerlebnissen gibt er sich zufrieden.
Welpen oder ausgewachsene Chow-Chows kaufen
Viva Kleinanzeigen bietet Ihnen als potenziellen Hundehalter eine große Auswahl Inseraten für Welpen und ausgewachsene Chow-Chows. Denken Sie nur dann über einen Kauf nach, wenn Sie sich ausführlich über diese Hunderasse informiert haben und mit den besonderen Charaktereigenschaften zurechtkommen.
Nutzen Sie Viva Kleinanzeigen, um einen Chow-Chow zu kaufen, der zu Ihnen und Ihren Lebensumständen passt. Die Online-Inserate vermitteln Ihnen einen ersten Eindruck über Aussehen, Zucht, Charakter und Gesundheitszustand. Über die Nachrichtenfunktionen können Sie mit dem Halter mögliche Fragen klären und im weiteren Verlauf ein persönliches Treffen vereinbaren.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Ist ein Chow-Chow als Familienhund geeignet?
Die chinesische Hunderasse eignet sich eher nicht als Familienhund. Am liebsten bindet sie sich an eine Person, Hektik mag sie nicht und die Hunde haben keinen Spieltrieb, sondern sind ernst veranlagt. Auch würden sie Gäste nicht freudig schwanzwedelnd begrüßen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, denn das Verhalten hängt vom Individuum ab.
Ist ein Chow-Chow ein guter Anfängerhund?
Anfängern wird davon abgeraten, sich einen Chow-Chow zu kaufen. Der Hund ist eigensinnig, sturköpfig und hat keinen “will to please". Unterwürfigkeit kennt er kaum, deswegen braucht er einen erfahrenen Halter, der das spezielle Wesen dieser Rasse erfasst.
Sind Chow-Chows schwer zu erziehen?
Sein Dickkopf und seine Eigensinnigkeit machen den Chow-Chow schwer erziehbar. Erfahrene Hundehalter müssen konsequente und klare Ansagen machen und zudem viel Geduld und kreative Ideen mitbringen, wie sie dem Hund die Erziehung vermitteln. Denn wenn ihm der Sinn einer Übung nicht einleuchtet, wird er nicht mitmachen. Da ihm der Spieltrieb in der Regel fehlt, kommen Sie bei dem chinesischen Bärenhund mit spielerischen Erziehungsmethoden nicht weit.
Wie alt werden Chow-Chows?
Chow-Chows können bis zu 14 Jahre alt werden. Allerdings hängt das Alter stark mit dem Gesundheitszustand zusammen. Stark überzüchtete Tiere erreichen im schlimmsten Fall lediglich ein Alter von acht Jahren.
Sind Chow-Chows gefährlich?
Nein. Auch wenn die Rassehunde eigensinnig und schwer zu erziehen sind, sind sie nicht gefährlich und Menschen gegenüber nicht aggressiv.